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Fertigsoße gewinnt Titel „Mogelpackung des Jahres“

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Die „Paprika Sauce“ von Homann wurde von Verbrauchern zur „Mogelpackung des Jahres“ gewählt. Grund für die Wahl: Eine versteckte Preiserhöhung. Insgesamt standen fünf verschiedene Produkte zur Auswahl.

In einer Online-Abstimmung haben Konsumenten unter den von der Verbraucherzentrale Hamburg zur Wahl gestellten Produkten abgestimmt. Die „Paprika Sauce“ von Homann erhielt schließlich den Titel. Mehr als die Hälfte der abgegebenen Stimmen entfiel auf die Fertigsoße, wie die Verbraucherschützer mitteilten.

Raffinierte Preiserhöhung sorgte für Titel

Hintergrund war eine besonders raffinierte Preiserhöhung: Das Glas der Soße wurde verkleinert, der Inhalt verringert, der Preis aber blieb gleich oder wurde deutlich erhöht. Damit habe der Hersteller Homann die Verbraucher getäuscht, heißt es in dem vernichtenden Urteil.

Nach einer Design- und Namensänderung enthielt das Glas nur noch 400 statt bisher 500 Milliliter Soße. Teilweise seien die Preise im Handel sogar noch erhöht wurden. In einem Hamburger Supermarkt kostete demnach ein Glas statt 99 Cent plötzlich 1,49 Euro. Das ergibt eine Preissteigerung von satten 88 Prozent.

KitKat-Sammelpack belegt zweiten Platz

Den zweiten Platz bei der Wahl zur „Mogelpackung des Jahres“ belegte ein Sammelpack von KitKat. Bei diesem war die Zahl der enthaltenen Riegel von fünf auf vier reduziert worden. Die Plätze drei bis fünf belegten ein Waffelgebäck von Bahlsen, ein Soßenprodukt von Knorr sowie Waffelblättchen von Wurzener.

Die fünf Produkte haben die Verbraucherschützer aus mehr als 2.000 Beschwerden ausgewählt, die ihnen im vergangenen Jahr zugespielt wurden. Mogelpackungen könnten laut Verbraucherzentrale Hamburg durch rechtliche Vorgaben vermieden werden. Kritisiert wird, dass die Politik zwar oft Klarheit in diesem Punkt „versprochen, aber nichts gegen die Tricksereien unternommen“ habe. Generell sind auf diese Art versteckte Preiserhöhungen für Händler wie Hersteller gleichermaßen attraktiv.

Zudem kritisiert die Verbraucherzentrale, dass mehr Verpackungsmüll produziert werde. Die Firma Homann etwa benötige 25 Prozent mehr Einweggläser, um die gleiche Menge Soße abzufüllen. Für das Waffelgebäck „Perpetum“ von Bahlsen würden pro Tonne Kekse 2.600 Stück mehr Umverpackungen, Plastiktrays und Folien benötigt. Auch die „Wurzener Waffelblättchen“ schnitten schlecht ab: Die gleiche Menge Kekse werde jetzt in einer doppelt so großen Packung angeboten.

Quelle: mmq

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