Immer wieder berichtet die Polizei von Fällen, bei denen nach Wohnungseinbrüchen und Hauseinbrüchen keine Einbruchsspuren an Türen und Fenstern festgestellt werden. In diesen Fällen haben es die Geschädigten oft schwer, ihre Ansprüche bei der Versicherung durchsetzen zu können, weil in aller Regel Fahrlässigkeit – wenn nicht sogar Versicherungsbetrug – unterstellt wird. Leider trifft der Vorwurf der Fahrlässigkeit oft sogar zu, weil die Betroffenen sehr leichtsinnig mit ihren Schlüsseln umgegangen sind. Deshalb geben wir Ihnen einige Tipps, worauf Sie beim Umgang mit Ihren Haus- und Wohnungsschlüssel achten sollten.
Vorab sei gesagt: Diese Hinweise stellen keinen Angriff auf die Seriosität der benannten Dienstleister dar. Die Praxis zeigt allerdings, dass selbst bei einer verantwortungsbewussten Auswahl des Personals keine absolute Sicherheit gewährleistet werden kann.
Der Wohnungsschlüssel gehört nicht an den Autoschlüssel!
Die Autoschlüssel und Wohnungsschlüssel sollten grundsätzlich voneinander getrennt werden. Der Grund dafür ist, dass bei der Nutzung von Diensten wie dem Parkservice oder dem Tankservice die dortigen Mitarbeiter die Chance haben, sich mit Abdrücken der Schlüssel in Knete oder Seife Nachschlüssel machen lassen können. Oftmals liegen noch dazu in den Ablagen der Türen oder im Handschuhfach Dokumente, die Auskunft über den Wohnort des Besitzers des Fahrzeugs und der Schlüssel geben.
Nehmen Sie Wohnungsschlüssel nicht mit an den Strand!
Möchten Sie zum Baden an den Strand fahren, dann lassen Sie die Wohnungsschlüssel nebst Papieren am besten an einer versteckten Stelle im Auto. Nehmen Sie nur den Autoschlüssel mit an den Strand, sorgen Sie aber dafür, dass er keine Hinweise auf Ihr konkretes Fahrzeug (zum Beispiel Anhänger mit dem amtlichen Kennzeichen) enthält. So erschweren Sie potentiellen Dieben das Auffinden des dazugehörigen Fahrzeugs.
Für den Gang an den Strand reicht die Chipkarte der Krankenversicherung aus, da es in Deutschland keine Pflicht zur ständigen Mitführung des Personalausweises gibt. Über die Chipkarte können Sie im Ernstfall identifiziert werden. Eine Adresse ist darauf üblicherweise nicht vermerkt. Nehmen Sie die Ausweise und die Wohnungsschlüssel mit an den Strand, können Langfinger nämlich ebenfalls Abdrücke Ihrer Schlüssel nehmen und bekommen Ihre Adresse „frei Haus“ aus Ihren Ausweisen geliefert.
Lassen Sie keine Taschen und Schlüssel unbeaufsichtigt!
Langfinger sind immer öfter auch bei größeren Outdoor-Events oder in den Einkaufs- und Flaniermeilen unterwegs. Dort gehören die Papiere und Schlüssel in Innentaschen der Kleidung oder in einen unter der Kleidung getragenen Brustbeutel. Dass sich die Einbrecherbanden auch nicht scheuen, Jugendliche einzusetzen, zeigten allein die Ermittlungen der Sonderkommission „Cucina“, durch welche erst kürzlich ein international agierendes Netz von Einbrechern und Dieben ausgehoben werden konnte. Beim Diebstahl einer Handtasche haben die Langfinger leider immer öfter die Schlüssel und durch die Ausweise die Adresse der Besitzer.
Quelle: diverse Polizeiberichte
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