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Fallen Lokalzeitungen dem Internet zum Opfer?

Die Verlagerungen der Werbeausgaben der Unternehmen in digitale Medien machen den Lokalzeitungen tatsächlich zu schaffen. Doch sie sind für eine Informations- und Meinungsvielfalt unverzichtbar.

Werbung im Internet ist einfach und effizient. Das machen sich Unternehmen natürlich zunutze und geben den Großteil ihrer Werbebudgets genau dort aus. Dieser Trend wird sich in den nächsten Jahren verstärken. Für viele Lokalzeitungen und Regionalzeitungen werden die dadurch sinkenden Einnahmen existenzbedrohlich.

Was sind die Hauptkonkurrenten der Lokalzeitungen?

Das zeigt ein Blick auf die Verteilung der Werbeausgaben auf dem US-Markt in den nächsten Jahren. Den Bärenanteil der Werbebudgets werden Anbieter für Online Werbung abkassieren, die sich auf das Marketing im Bereich der mobilen Nutzung spezialisiert haben. Das sind in erster Linie die Suchmaschinen, allen voran Google. Dort wird das Wachstum der Werbeumsätze bis 2020 am größten ausfallen. Nur etwa ein Zehntel dieser Wachstumszahlen dürfen die TV-Sender bei den Werbeeinnahmen erwarten. Kleinere Steigerungen wird es bei der Plakatwerbung, der Kinowerbung und der Radiowerbung geben.

Zu den Verlierern dieser Verschiebungen gehören Online-Medien, die für Desktop-Computer gedacht sind, sowie gedruckte Magazine und Zeitungen. Sie müssen in den kommenden Jahren bei den Werbeeinnahmen gravierende Verluste im Vergleich zu den Vorjahren hinnehmen. Dieser Trend lässt sich offenbar auch durch das verstärkte Angebot von Abos für die Online-Ausgaben von Zeitungen nicht verhindern. Hier macht sich natürlich auch bemerkbar, dass sich der Aufwand für solche Abo-Portale für kleine Lokalzeitungen nicht lohnt. Sie bieten ihre Inhalte deshalb häufig kostenlos an und versuchen, zumindest die Kosten für ihre Websites über die Schaltung von Google-Werbung einzuspielen.

Bei Lokalzeitungen sind neue Kooperationen gefragt

Zu dieser Schlussfolgerung kommt die gemeinnützige Gesellschaft „Kreatives Unternehmertum“. Sie hat sich mit der ZEIT-Stiftung und der Schöpflin-Stiftung zusammengetan, um mit Unternehmern und Journalisten nach neuen Lösungen zu suchen, mit denen die Lokalzeitungen erhalten werden können. Dazu findet beispielsweise am 18. Oktober 2018 eine Fachkonferenz unter dem Motto „Lokaljournalismus und Demokratie – wenn Selbstverständliches nicht mehr selbstverständlich ist“ statt. Ein thematischer Schwerpunkt der Fachkonferenz ist die nachhaltige Finanzierung lokaler Medien. Dazu wird als erfahrener Ansprechpartner beispielsweise Professor Doktor Frank Lobigs von Institut für Journalismus an der TU Dortmund erwartet. Professor Doktor Matthias Kurp von der Medienhochschule in Köln wird Anregungen geben, wie Stiftungen dabei helfen können, die bunte Palette der Lokalzeitungen und Regionalzeitungen in Deutschland auch für die Zukunft zu erhalten.

Quelle: Zenith, KU Kreatives Unternehmertum gGmbH

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