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Essener Tafeln nehmen wieder Ausländer auf

Die Entscheidung, künftig nur noch neue Bedürftige mit deutschem Pass aufzunehmen, hat die Essener Tafeln in Verruf gebracht. Jetzt hat der Vorstand entschieden, dass auch wieder Ausländer bedient werden dürfen.

Der zuletzt geltende Aufnahmestopp für Bedürftige ohne deutschen Ausweis wird damit vom Vorstand des Trägervereins wieder aufgehoben. Bereits ab Mittwochnachmittag wird die Neuregelung in Kraft treten, so Jörg Sartor, Vereinsvorsitzender.

Aufnahmestopp für Ausländer bei Essener Tafel befristet

Bereits Anfang März hatte Sartor angekündigt, den Aufnahmestopp für Ausländer kurzfristig wieder aufheben zu wollen. Es sei von vornherein eine befristete Entscheidung gewesen. Diese sollte lediglich für sechs bis acht Wochen, maximal jedoch drei Monate gelten. Mittlerweile haben sich die Zahlen bei den Essener Tafeln wieder ins Gleichgewicht bewegt, so dass der Aufnahmestopp wieder aufgehoben werden konnte.

Vor der Entscheidung hatten sich die Stadt Essen, die örtliche Tafel, der Verbund Essener Migrantenselbstorganisationen und Wohlfahrtsverbände zu einer Krisensitzung getroffen. Alle beteiligten Organisationen haben sich darauf verständigt, den Aufnahmestopp für Ausländer schnellstmöglich wieder aufzuheben, so hieß es in der gemeinsamen Mitteilung.

Weiter heißt es in dem Statement, dass man künftig, sollte es wieder zu Kapazitätsengpässen kommen, bevorzugt Alleinerziehende, Familien mit minderjährigen Kindern und Senioren berücksichtigen wolle, unabhängig davon, welcher Herkunft diese sind. Außerdem wolle die Essener Tafel ihre Kernzielgruppe um die „über 50-jährigen Essenerinnen und Essener im Transferleistungsbezug“ erweitern.

Wie kam es zu dem Aufnahmestopp für Ausländer bei den Essener Tafeln?

Schon nimmt die Essener Tafel keine Ausländer mehr als Neukunden auf. Damals wurde der Schritt damit begründet, dass sich vor allem ältere Menschen und alleinerziehende Mütter von den vielen fremdsprachigen, jungen Männern abgeschreckt fühlten.

Bundesweit kam es aufgrund dieser Entscheidung zu heftigen Diskussionen. Auch der Bundesverband der Tafeln wandte sich gleich mit einem ganzen Forderungskatalog an die Regierung. Jochen Brühl, Bundesverbandschef, erklärte, dass die aktuelle Situation gezeigt habe, wohin es führe, wenn der Staat ehrenamtliche Hilfsorganisationen mit Aufgaben alleine lässt, die größer sind, als sie selbst. Deshalb lautet die zentrale Forderung, dass man die Zahl der Armen in Deutschland nachhaltig senken müsse. Wie das allerdings funktionieren soll, das lässt der Bundesverband der Tafeln offen.

Quelle: mxw

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