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Erfurt wird „Reformationsstadt Europas“

Die Thüringer Landeshauptstadt Erfurt darf sich künftig als „Reformationsstadt Europas“ bezeichnen. Damit ist Erfurt nach Eisenach, Mühlhausen und Schmalkalden bereits die vierte Stadt des Freistaates, die den begehrten Titel tragen darf. Das hat die Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa (GEKE) in Wien erklärt. Generalsekretär der GEKE, Bischof Michael Bünker, unterzeichnete eigens die dafür vorgesehene Urkunde und wird sie in Erfurt feierlich übergeben.

Erfurt erhält Titel pünktlich zum Lutherjahr 2017

Mit dem anerkannten Titel darf die Landeshauptstadt künftig auf Briefbögen und am Ortseingang für sich und den bedeutenden Reformator Martin Luther werben. Frühzeitig hatte sich Erfurt um den Titel beworben, sogar ein Gutachten in Auftrag gegeben. Der Gutachter Andreas Lindner, Theologe aus Erfurt, bescheinigte der Stadt, der „Pflanzgarten der Reformation“ zu sein.

Auch die GEKE sei zu dieser Erkenntnis gekommen, erklärte deren Reformationsbeauftragter Mario Fischer. Erfurt kann schließlich auf das Augustinerkloster, die Georgenburse und das Collegium Maius verweisen. Fischer erklärte weiter, dass es bis heute Unterlagen aus Museen gäbe, die die Stadtgeschichte verdeutlichen.

Erfurt freut sich über den rechtzeitig erworbenen Titel

Die Stadt freut sich sehr, dass es noch vor dem Lutherjahr 2017 mit dem Titel geklappt hatte. Zuletzt musste man sich nämlich Kritik gefallen lassen, weil man das „Lutherjahr 2017 verschlafe“. Die Stadtverwaltung wies jedoch diese Vorwürfe vehement zurück. Man habe schließlich über zwei Jahre hinweg das Jahresthema „Luther der Aufbruch“ genutzt, wie Tobias Knoblich, Erfurts Kulturdirektor erklärte.

Ebenfalls wirbt Erfurt nach wie vor mit authentischen Lutherorten. So müsse auch das Augustinerkloster nicht zusätzlich inszeniert werden. Der Stadtrat habe sich bereits 2010 auf das Reformationsjubiläum vorbereitet und 250.000 Euro für die Bettelorden-Ausstellung zugesagt. Wie Historiker Steffen Raßloff erklärte, wird die Ausstellung in zwei Räumen des Stadtmuseums zu sehen sein. Auch die Matrika, in die sich Luther 1501 in die Erfurter Alma mater eingeschrieben hat, sollen im Stadtmuseum betrachtet werden können. Allerdings müssen wir uns noch bis August gedulden, bevor Erfurt das Jahresprogramm für das Lutherjahr vorstellen will.

Quelle: MDR

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