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„Einkauf aktuell“ – Kritik an Werbeblatt der Post

Die Post veröffentlicht seit langem das Werbeblatt „Einkauf aktuell“. Jetzt will eine Bürgerinitiative den Konzern deshalb verklagen: Denn das Blatt wird stets eingeschweißt ausgeliefert und produziert so unnötigen Plastikmüll.

Das eingeschweißte Werbeblatt „Einkauf aktuell“ erreicht wöchentlich bis zu 20 Millionen Haushalte. Die Bürgerinitiative „Letzte Werbung“ will jetzt dagegen vorgehen. Denn laut deren Angaben ist nicht nur der Plastikmüll, der durch das Einschweißen entsteht, ein Problem, sondern auch, dass viele Haushalte das Werbeblatt selbst dann erhalten, wenn sie dem Erhalt schriftlich widersprochen haben.

Eine Milliarde Plastikverpackungen durch „Einkauf aktuell“

Etwa Mitte August wolle man eine Klage gegen die Post einreichen. Die Initiative monierte gegenüber der „Welt am Sonntag“ auch, dass riesige Mengen Plastikmüll und Altpapier damit verursacht würden. Rund eine Milliarde Plastikverpackungen kämen aufs Jahr gerechnet zusammen.

Die Post selbst reagierte auf die Vorwürfe mit Verteidigung: Eine schriftliche Kündigung könne man den Kunden derzeit nicht ermöglichen. Es sei in einem Massengeschäft nicht realisierbar, „einzelne Empfänger über Namenslisten auszunehmen“. Allerdings weist die Post darauf hin, dass schon ein einfacher Aufkleber „Keine Werbung“ ausreiche, um das Blatt nicht mehr zu erhalten.

Zudem sei das Einschweißen in Plastikfolie laut Post notwendig. Nur so könne verhindert werden, dass „Einkauf aktuell“ verdreckt oder nass zugestellt werde. Dabei habe man die Umweltfreundlichkeit konsequent verbessert. So sei das Papier etwa immer leichter geworden und werde auch emissionsarm bedruckt. Die Folie sei ebenfalls immer dünner geworden.

„Einkauf aktuell“ schon länger in der Kritik

Dabei erhitzt das Werbeblatt die Gemüter nicht zum ersten Mal. Schon 2014 hatte ein damals 19-Jähriger eine Petition gestartet und diese der Post mit 140.000 Unterschriften überreichen können. Auch er hatte die Plastikverpackung des Blatts moniert.

Die damalige Umweltministerin Barbara Hendricks hatte dem 19-Jährigen sogar Rückendeckung gegeben. Damals kündigte die Post an, die Verpackung zu überdenken. Allerdings sah die Post schon 2014 einen Verzicht auf die Verpackung für unwahrscheinlich an.

Wie aus der „Welt am Sonntag“ hervorgeht, geht es der aktuellen Bürgerinitiative um ein Grundsatzurteil, das sogar das Geschäftsmodell der Post bedrohen könnte. Zwar gibt die Post selbst keine Umsatzzahlen für diesen Geschäftszweig an, allerdings soll sich der Erlös in diesem Bereich auf 300 Millionen Euro jährlich belaufen.

Dabei ist „Einkauf aktuell“ nicht die einzige Zeitschrift, die in Folie verpackt ist. Auch viele Computerzeitschriften mit eingeschweißten DVDs, Kinderzeitschriften mit eingeschweißtem Spielzeug oder verhüllte Erotikmagazine stellen Papierfabriken und die Entsorgungsbranche vor Probleme. Nicht ausgepackte Rückläufer sind dabei besonders problematisch für die Papierfabrik.

Quelle: dpa

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