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Womit genau hat Hochland die Verbraucher verärgert?
In der Werbung verspricht die bayerische Käserei für den „Grünländer Käse“ die Verwendung der „Milch von Freilaufkühen“. Welches Bild haben Sie dabei im Kopf? Nach der Vorstellung der Mehrheit der Verbraucher handelt es sich dabei um Kühe, die auf der Weide stehen. Doch der Käsehersteller versteht darunter eine andere Art der Tierhaltung. Das geht aus einer Stellungnahme hervor, die im Zusammenhang mit der Ablehnung des Awards Goldener Windbeutel gegenüber Foodwatch abgegeben wurde. In der Mail vom 7. September 2020 heißt es wörtlich, dass das Unternehmen die Kritik an der Werbebezeichnung „für nicht angemessen“ hält. Hochland geht davon aus, dass die Bezeichnung Freilaufkühe auch auf Tiere angewendet werden kann, die im Stall nicht in einer Box stehen, sondern sich dort frei bewegen können.
Hochland Deutschland hat irreführende Werbung nicht nötig
Das ist ein wichtiger Punkt, den die Verbraucher kennen sollten. Die Käserei im Allgäu unterwirft sich nicht nur den Kriterien des Programms QM-Milch, sondern kooperiert mit dem Thünen-Institut. Ein Ziel dieser Kooperation ist es, das Tierwohl bei jeder Art der Haltung nachhaltig zu verbessern. Außerdem kommt nur Milch von Kühen in den Hochland-Käse, die Futter ohne gentechnisch manipulierte Bestandteile erhalten. Künstliche Zusätze sind im „Grünländer Käse“ ebenfalls nicht enthalten. Auch die Klimaschutzmaßnahmen des Unternehmens können sich sehen lassen. Welcher Hersteller kann heutzutage von sich behaupten, CO2-neutral zu produzieren? Die Palette der Maßnahmen reicht von der Nutzung erneuerbarer Energien bis hin zum Sponsoring bei der Organisation „Plant-for-the-Planet“, die bei der Aufforstung der Halbinsel Yucatan hilft.
Wer bekommt 2020 die anderen Goldenen Windbeutel?
Die Liste der fünf Goldenen Windbeutel des Jahres 2020 liest sich wie das Who’s who der führenden Marken der Lebensmittelbranche. Den zweiten Platz sicherte sich Danone mit dem Volvic Bio Rooibos-Tee, in dem nur sehr wenig echter Rooibos-Tee enthalten ist. Auf dem dritten Rang landete haltbare Bio-Weidemilch von Arla, bei deren Werbeversprechen mal eben die CO2-Bilanz der Milchproduktion unter den Tisch fällt. Auch Zentis bekam einen Goldenen Windbeutel verpasst. Hier kritisiert Foodwatch die Preispolitik bei einem Erdbeer-Aufstrich, der mit „50 Prozent weniger Zucker“ beworben wird. Die Werbelüge des 5.-Platzierten ist richtig dreist. Mars bewirbt einen Protein-Riegel als gesunden Sportsnack, obwohl der beim Ampelsystem von Nutri-Score die Bewertung „Orange“ bekommt.
Quelle: Foodwatch
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