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Dieselfahrverbote: Erfahrener Lungenfacharzt hält dagegen

Bein „Stern TV“ meldete sich ein Lungenfacharzt zu Wort. Er ist der Meinung, dass die Dieselfahrverbote in den deutschen Städten kaum einen gesundheitlichen Nutzen für die Bürger bringen.

Bei dem Lungenfacharzt, der die Dieselfahrverbote kritisiert, handelt es sich um Professor Doktor Dietrich Köhler. Er war längere Zeit sogar der Vorsitzende des Deutschen Pneumologen-Verbands. Er zeigte in seinem Statement sogar einige Widersprüche in den Studien und in der Gesetzgebung auf.

Was kritisiert Prof. Dr. Köhler genau an den Dieselfahrverboten?

Sein erstes Argument ist, dass die Art und Weise der Messung in Deutschland von den Messungen in anderen EU-Ländern erheblich abweicht. Er hat selbst an einigen Straßen Messungen im direkten Umfeld der offiziellen Messstationen durchführen lassen und kam zu ganz anderen Ergebnissen. Sie liegen deutlich unter den offiziellen Messergebnissen bei den Stickoxiden. Kurioserweise lassen die deutschen Arbeitsschutzbestimmungen ebenfalls höhere Grenzwerte zu. Sie liegen sogar für Innenräume beim 1,5-Fachen des Werts, der entlang der Straßen in den Städten eingehalten werden muss. An den Straßen dürfen maximal 40 Mikrogramm Stickoxide pro Kubikmeter Luft auftreten. Die Arbeitsschutzbestimmungen lassen an zahlreichen Arbeitsplätzen sogar bis zu 950 Mikrogramm pro Kubikmeter zu. Außerdem brachte er einen interessanten Vergleich. Schon vier brennende Kerzen erhöhen den Stickoxidgehalt in der unmittelbaren Umgebung auf bis zu 200 Mikrogramm pro Kubikmeter. Wäre der Gesetzgeber konsequent, müsste er also sogar Adventskränze oder echte Kerzen am Weihnachtsbaum in Innenräumen verbieten.

Zahlreiche Studien stellen falsche Zusammenhänge her

Im Interview bei „Stern TV“ übte Professor Doktor Dietrich Köhler auch herbe Kritik an der Auswertung einiger Studien. Konkret benannte er eine Studie, bei welcher die Unterschiede der Lebenserwartung von Menschen in größeren Städten und den ländlichen Regionen ermittelt wurden. Die etwas geringere Lebenserwartung der Städter wurde ausschließlich auf die Belastung durch Stickoxide und Feinstaub zurückgeführt. Der Pneumologe gab zu bedenken, dass dort auch andere Faktoren eine wichtige Rolle spielen, die einen wesentlich größeren Einfluss auf die Lebenserwartung haben. Als Beispiele benannte er den Beruf, das Ausmaß der Bewegung und den Lärmpegel in der Umgebung. Wären Stickoxide tatsächlich so gefährlich, wie es in der Öffentlichkeit zur Begründung der Dieselfahrverbote dargestellt wird, läge die Lebenserwartung starker Raucher erheblich niedriger. Sie inhalieren mit nur einer Zigarette die Menge Stickoxide, die sie an einer vielbefahrenen Straße binnen zwei Tagen aufnehmen würden. Genauso müsste sich die Lebenserwartung der Menschen reduzieren, die ganzjährig in ihren Räumen für eine behagliche Stimmung mehrere Kerzen anzünden.

Quelle: Stern TV

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