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Die Kita-Beiträge sind vielen Eltern zu teuer

Von der Universität Dortmund und dem Deutschen Jugendinstitut ist eine gemeinsame Umfrage durchgeführt worden, die ein schreckendes Ergebnis gebracht hat: Vielen Eltern sind die für einen Platz in den Kindertagesstätten geforderten Elternbeiträge zu hoch. Deshalb lassen sie ihren Nachwuchs lieber zu Hause. Befragt wurden über 100.000 Elternpaare mit mindestens einem Kind unter drei Jahren. Besonders häufig bleiben bei sozial schwachen Familien die Angebote in den Kindertagesstätten und damit die Chance auf eine fachkundige Förderung der frühkindlichen Entwicklung ungenutzt.

Änderungen der Gesetzgebung sind für diesen Trend verantwortlich

Bei der Einführung des Betreuungsgelds im Jahr 2013 gab es bereits heftige Kritik an den gesetzlichen Änderungen. Als Begründung wurde genau die Entwicklung angegeben, die jetzt eingetreten ist. Viele sozial und wirtschaftliche schwache Familien lassen sich lieber die hundert Euro monatlich auszahlen, die es gibt, wenn ein Kind vom 15. Lebensmonat bis zum Ende des dritten Lebensjahres keine Kindertagesstätte besucht. Ab August 2014 wird der materielle Anreiz für den Verzicht auf den Besuch einer Kindertagesstätte durch die Anhebung des Betreuungsgelds auf 150 Euro pro Monat sogar noch größer.

Die Ergebnisse der Umfrage zum Betreuungsgeld in Zahlen

Nach den Erhebungen der Umfrage spielt der materielle Anreiz eine umso größere Rolle, je niedriger der Bildungsgrad der Eltern ist. 54 Prozent der Eltern mit Hauptschulabschluss oder ohne berufliche Ausbildung nannten das Betreuungsgeld als Ursache, dass ihre Kinder keine Kita besuchen. Bei Eltern mit einer mittleren Reife spielt das Betreuungsgeld nur bei 14 Prozent der Befragten eine Rolle. Bei Akademikern sind es mit rund acht Prozent noch einmal deutlich weniger Eltern, bei denen das Betreuungsgeld das Argument für den fehlenden Kita-Besuch ihrer Kinder ist. Bei Immigrantenfamilien ist das Betreuungsgeld insgesamt in 26 Prozent und bei deutschstämmigen Familien in dreizehn Prozent der Grund, dass die Kids nicht in eine Kita geschickt werden.

Die Folgen dieser Entwicklung

Die Wissenschaftler der Universität Dortmund und das Deutsche Jugendinstitut sind der Meinung, dass sich daraus eine „soziale Ungleichheit“ ergibt, was die gezielte Förderung der Kinder betrifft. Diese wäre gerade bei den Kindern wichtig, deren Eltern wegen des Anreizes durch das Betreuungsgeld darauf verzichten, ihre Kids in eine Kita zu geben. Die bayerische CSU-Politikerin Christine Haderthauer bezeichnete diese Stellungnahme als einen „ideologischen Tiefschlag“, der den Eltern die Fähigkeiten zur eigenen Förderung ihrer Kinder absprechen würde.

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