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Deutscher Bundestag feiert Jubiläum im Reichstagsgebäude

Am 19. April 2019 ist es genau zwei Jahrzehnte her, dass der damalige Bundestagspräsident in einem Festakt den Schlüssel für das Reichstagsgebäude durch den Deutschen Bundestag erhielt.

Zuvor wurde das Reichstagsgebäude als Sitz des Deutschen Bundestags über vier Jahre hinweg umgebaut. Am 19. April 1999 gab es die erste Plenarsitzung im neu gestalteten Reichstag. Ab dem 8. September 1999 fanden alle Sitzungen des Deutschen Bundestags im Reichstagsgebäude statt.

Wissenswerte Fakten zur Geschichte des Reichstagsgebäudes

Der 19. April ist ein wichtiges Datum in der Historie des Reichstagsgebäudes. An diesem Tag wurde im Jahr 1871 ein Antrag auf den Bau eines neuen Parlamentsgebäudes verabschiedet. Für die Suche nach einem geeigneten Grundstück, die Erstellung architektonischer Entwürfe und den Bau wurde ein Zeitraum von etwa sechs Jahren veranschlagt. Es sollte allein schon ein ganzes Jahrzehnt dauern, bis ein geeignetes Grundstück gefunden und gekauft werden konnte. Aus der danach noch einmal neu erfolgten Ausschreibung für die Gestaltung des Gebäudes ging Paul Wallot als Sieger hervor. Die Grundsteinlegung für das Reichstagsgebäude erfolgte am 9. Juni 1884. Der letzte Stein wurde am 5. Dezember 1894 in das Bauwerk eingefügt. Insgesamt kostete der Bau des Reichstagsgebäudes 24 Millionen Mark. Darin waren auch die Kosten für das gebäudeeigene Kraftwerk enthalten.

Der Umbau des Reichstagsgebäudes für das gesamtdeutsche Parlament

Im II. Weltkrieg wurden Teile des Reichstagsgebäudes zerstört. Die schon beim Bau umstrittene Kuppel wurde gezielt gesprengt. Die Berliner Stadtverwaltung baute den Innenbereich komplett um, sodass es kaum noch Dinge gab, die an die ursprüngliche Gestaltung erinnerten. Das Reichstagsgebäude ist ein Beweis, dass die Bundesregierung fest an eine Wiedervereinigung Deutschlands glaubte. Das zeigt der Auftrag für ein Gutachten für einen Umbau als Gebäude für einen gesamtdeutsches Parlament, der von Oscar Schneider und Helmut Kohl im Jahr 1985 erteilt wurde. Die ersten Entwürfe dafür lagen im Jahr 1988 vor. Doch erst ein Entwurf aus dem Jahr 1995 wurde letztlich umgesetzt. Er orientierte sich an Plänen, die Gottfried Böhm bereits im Jahr 1998 vorgelegt hatte, und die eine gläserne Kuppel beinhalteten.

Was hat sich durch den Umbau im Reichstagsgebäude geändert?

Das Reichstagsgebäude wurde für die Umbauarbeiten ab dem 3. Dezember 1994 geschlossen. Vor dem Start des Neuausbaus mussten 45.000 Tonnen Schutt aus dem Gebäude entfernt und das Fundament um 90 zusätzliche Stützpfähle ergänzt werden. Die größten strukturellen Änderungen fanden im Mittelteil des Reichstagsgebäudes statt, in welchem sich heute auch der Plenarsaal des Deutschen Bundestags befindet. Vor allem die aus rund 3.000 Quadratmetern Glas bestehende Kuppel hat sich zu einem Touristenmagneten entwickelt. Beim Umbau achteten die Ingenieure und Architekten auf die ökologische Nachhaltigkeit des Gebäudes. Das Reichstagsgebäude verfügt seither über eine Solaranlage, nutzt bei der Klimatisierung Geothermie-Effekte und besitzt ein Blockheizkraftwerk, welches mit nachwachsenden Energieträgern beschickt wird.

Quelle: Bundestag.de

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