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Deutsche Bundeswehr: Was sind die häufigsten Gründe für den Ausstieg?

frigate naval forces

Die Gründe für den Rauswurf oder freiwilligen Ausstieg aus der Bundeswehr und der Marine sind sehr vielfältiger Natur. Das beweisen aktuelle Zahlen der Bundesregierung.

Die Vorlage von Statistiken zum Ausstieg aus der Bundeswehr durch die Bundesregierung erfolgte als Antwort auf eine Kleine Anfrage von Bundestagsabgeordneten. Sie belegen ein sehr breites Spektrum von Ursachen. Das gilt sowohl für Vertragsbeendigungen durch die Heeresführung als auch durch die Soldatinnen und Soldaten auf Zeit selbst. Die vorgelegten Zahlen beziehen sind ausschließlich auf das militärische Personal und lassen die Gründe für die Abwanderung von zivilem Personal komplett außen vor.

Warum entlässt die Bundeswehr Soldatinnen und Soldaten auf Zeit?

Die fehlende Eignung zum Dienst als Soldatin oder Soldat auf Zeit ist der mit Abstand bedeutende Grund für Vertragsbeendigungen durch die Heeresführung. Viele Bewerber erfüllen die bei der Eignungsprüfung gestellten Ansprüche nicht und können deshalb auf der Basis des Paragrafen 87 des Soldatengesetzes erst gar nicht zu Soldaten auf Zeit ernannt werden. Im Jahr 2019 waren davon 54 Bewerber/-innen betroffen. Dabei landet die fehlende körperliche Eignung auf dem ersten Rang. Eine insgesamt mangelhafte Eignung belegt bei den Gründen für die Verweigerung der Ernennung zum Soldaten oder zur Soldatin auf Zeit den zweiten Platz. Eine positive Nachricht ist die Tatsache, dass es in den letzten beiden Jahren keine Entlassungen wegen der Gefährdung der militärischen Ordnung und Sicherheit gab. Auch Entlassungen auf der Grundlage disziplinargerichtlicher Urteile kommen in der Deutschen Bundeswehr äußerst selten vor.

Was sind die wichtigsten Gründe für ein freiwilliges Ausscheiden aus der Bundeswehr?

Die Anzahl der freiwillig aus der Bundeswehr ausscheidenden Personen ist wesentlich höher als die Zahl der abgelehnten und rausgeworfenen Personen. Im Jahr 2020 schieden 1.657 Personen freiwillig aus. Im Jahr 2019 waren es 2.251 Soldatinnen und Soldaten. Den höchsten Stellenwert bei den Ursachen nimmt der Ablauf der Verpflichtungszeit ein. Auf dem zweiten Rang landet das Erkennen der fehlenden Eignung durch die Betroffenen selbst. Unmittelbar nach der Durchführung der Eignungsprüfungen steigt die Anzahl der Entlassungen auf eigenen Antrag. Auch die Verweigerung der Annahme der Ernennungsurkunde spielt bei den Gründen für das freiwillige Ausscheiden aus der Bundeswehr eine wichtige Rolle. Auf dem vierten Rang landet der Antrag auf ein Ausscheiden aus wichtigen persönlichen Gründen.

Weitere Zahlen und Fakten rund um die Deutsche Bundeswehr

Der Bundeswehr kommt eine große Bedeutung als Anlaufpunkt für eine Berufsausbildung zu. Jedes Jahr erhalten dort rund 25.000 Bewerber/-innen die Chance, eine Ausbildung im militärischen oder zivilen Bereich zu beginnen. Dabei hat die Heeresführung eine riesige Auswahl, denn der Pool der Bewerber/-innen umfasst alljährlich rund 120.000 junge Menschen. Insgesamt ist die Bundeswehr Arbeitgeber für mehr als eine Viertelmillion Menschen. Davon entfallen knapp 183.000 Jobs auf den militärischen Bereich und fast 82.000 Stellen auf die zivilen Bereiche. Im zivilen Bereich liegt die Frauenquote bei etwa 38 Prozent. Im militärischen Bereich ist die Quote mit rund 23.500 Frauen auf insgesamt 183.000 Beschäftigte deutlich geringer.

Quelle: Deutscher Bundestag Drucksache 20/211

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