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40 Prozent der Ausbildungsplätze unbesetzt

Cooperation of mechanics in cars workshop

In diesem Jahr haben etliche Firmen vergebens nach Auszubildenden gesucht. Die Zahl der Bewerbungen war gering und so bleiben 40 Prozent der offiziell angebotenen Ausbildungsplätze 2021 unbesetzt. Betroffen sind vorrangig kleinere Betriebe, aber auch die Bauwirtschaft hat ein deutliches Nachwuchsproblem.

Die aktuellen Zahlen stammen aus einer Studie des Nürnberger Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) und bilden die Lage im Ausbildungsjahr 2021/2022 bis September 2021 ab. Besonders stark ist das Nachwuchsproblem in der Bauwirtschaft sowie bei kleinen Betrieben bis zu maximal 50 Beschäftigten, wie Bernd Fitzenberger, Leiter des IAB, erklärte.

Fast jeder zweite Ausbildungsplatz in kleinen Betrieben unbesetzt

Demnach sind bei kleineren Betrieben 49 Prozent der angebotenen Ausbildungsplätze nicht besetzt. Im Baugewerbe sind es sogar 60 Prozent. Fitzenberger äußerte sich dahingehend, dass man „in einer Coronakrise der Ausbildung“ stecke, „die dramatische Folgen haben könnte“. Denn die unbesetzten Ausbildungsstellen haben natürlich auch Auswirkungen auf das künftige Fachkräftepotenzial in Deutschland. Darüber hinaus wirken sie sich auf die Lebenszufriedenheit junger Menschen aus. Insbesondere bei den Abiturienten sei diese Lebenszufriedenheit dramatisch eingebrochen.

Befragt wurden ausbildungsberechtigte Betriebe vom IAB zwischen dem 06. und 20. September 2021. Allerdings ist auch nicht jeder Ausbildungsplatz, der besetzt werden sollte, der Bundesagentur für Arbeit gemeldet worden. Demnach sind die Zahlen nicht identisch mit den von der Bundesagentur veröffentlichten Zahlen. Insgesamt waren Ende September noch 63.200 Stellen offen, denen lediglich 24.200 unvermittelte Bewerber gegenüberstanden.

Warum bleiben so viele Ausbildungsstellen unbesetzt?

Das IAB hat die Unternehmen natürlich auch nach den Gründen für die unbesetzten Stellen gefragt. Als Hauptgrund wurde der Mangel an Bewerbungen genannt. Vielfach sind Bewerber auch nicht geeignet für den jeweiligen Ausbildungsplatz. Fitzenberger erklärte dazu, dass man es sich in der aktuellen Lage eigentlich nicht leisten könne, „Jugendliche, die sich bewerben, nicht einzustellen“. Daher forderte er mehr Kompromissbereitschaft bei den Betrieben ein.

Die Gründe für die unbesetzten Stellen sind auch aus den Zahlen der Bundesagentur für Arbeit ablesbar. Demnach ist die Zahl der Ausbildungsplatzsuchenden im laufenden Jahr um 7,7 Prozent gesunken.

Quelle: dpa

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