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Der Schutz vor Hautkrebs aus der Tube hat nur aufschiebende Wirkung

Sonnenschutz ist wichtig, um sich vor Hautkrebs zu schützen. Das weiß jedes Kind. Doch selbst bei einem sehr hohen Lichtschutzfaktor kann die Sonnencreme den Hautkrebs nicht verhindern. Der als sehr aggressiv geltende schwarze Hautkrebs etwa lässt sich mit Sonnencremes nur verzögern, aber nicht gänzlich vermeiden. Das zumindest geht jetzt aus einer britischen Studie an der Universität Manchester hervor. An Mäusen hat das Team um Richard Marais  das Ganze getestet. Dabei fand es auch heraus, wie der ultraviolette Sonnenlicht-Anteil an der Entstehung von schwarzem Hautkrebs beteiligt ist.

Dieser auch als malignes Melanom bezeichnete Krebs gilt als besonders aggressiv und bildet zeitnah Metastasen aus. Die Forscher schreiben in der Fachzeitschrift „Nature“, dass das Wachstumsgen BRAF sehr häufig von Mutationen betroffen sei, wenn das Melanom auftritt. In den Versuchsmäusen führten sie diese Mutationen gezielt herbei, rasierten anschließend den Rücken der Tiere und setzten sie dem ultravioletten Licht aus.

Tuch, Sonnencreme oder gar kein Schutz?

Im Versuch wurden Teile des Rückens mit einer Sonnencreme mit LSF 50 behandelt, andere mit einem Tuch abgedeckt und wieder andere waren der ultravioletten Strahlung komplett ausgesetzt. In letzterem Fall kam es innerhalb von sieben Monaten zur Bildung von Melanomen, wenn die Hautpartien der UV-Strahlung mehrfach ausgesetzt waren. Bei den Stellen, die mit Sonnencreme eingerieben wurden, dauerte es immerhin 17 Monate, bis die ersten Melanome auftraten. Gut ein Fünftel der Bereiche, die mit dem Tuch abgedeckt wurden, waren selbst nach Ablauf von zwei Jahren noch gesund.

Anschließend untersuchten die Forscher die Melanome auf genetische Veränderungen. Beim Gen Trp53, das in der Regel als krebsunterdrückendes Gen bekannt ist, stellten die Wissenschaftler in 40 Prozent der Fälle Mutationen fest. Nach den Aussagen von Marais sei dieses Trp53-Gen bei Mäusen in direkte Verbindung mit dem TP53 beim Menschen zu setzen.

Dieses TP53-Gen soll nun das BRAF-Gen gezielt bei der Bildung von Melanomen unterstützen. Dabei würde die herkömmliche Zellalterung umgangen. Bestimmte Bestandteile der Zellen würden dabei vermehrt abgebaut, heißt es weiter.

Besondere Gefährdung bei Muttermalen

Ebenfalls könnte die Gefährdung für den schwarzen Hautkrebs durch Muttermale erhöht werden. In früheren Untersuchungen hatte man festgestellt, dass Leberflecke in vier von fünf Fällen mit Mutationen des BRAF-Gens einhergehen. Daher raten die Forscher Personen, die viele Muttermale haben, die direkte Sonneneinstrahlung weitestgehend zu vermeiden. Auch sie dürfen sich von der Sonnencreme also keinen allzu hohen Schutz erwarten.

Schwarzer Hautkrebs steigt zunehmend an

Wie das Robert Koch Institut erklärt, erkranken jährlich 20.000 Menschen an schwarzem Hautkrebs. Tausende Krebsvorstufen werden zusätzlich pro Jahr diagnostiziert. Grund dafür sind die Screening-Untersuchungen, die zu vielen frühzeitigen Diagnosen führen, so das Institut. Im Abstand von nur zehn Jahren verdoppelt sich die Zahl der Hautkrebs-Fälle laut der Deutschen Krebshilfe.

Dabei sind besonders Personen ab einem Alter von 40 Jahren betroffen. Aufgrund der immer weiter veränderten Sonnennutzung sind aber mittlerweile auch 20-Jährige mit schwarzem Hautkrebs keine Seltenheit mehr.

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