Im kommenden Jahr sollen mehr als zwei Dutzend neue Kreuzfahrtschiffe auslaufen. Dabei sind Ökoschiffe, die von Wind- und Sonnenenergie angetrieben werden, ebenso wie zahlreiche Expeditionsschiffe.
Lediglich die beiden großen Kreuzfahrt-Anbieter AIDA Cruises und TUI Cruises legen 2020 eine Pause bei den neu auslaufenden Kreuzfahrtschiffen ein. Trotzdem geht die Branche von einem Anstieg der Zahl deutscher Hochseepassagiere aus.
Deutlich mehr Passagiere auf Kreuzfahrtschiffen erwartet
So leisteten sich 2018 noch 2,2 Millionen Menschen eine Kreuzfahrt, für das Jahr 2020 liegen die Prognosen bereits jetzt bei drei Millionen Passagieren. Dieses Ziel soll Experten zufolge allerspätestens 2021 erreicht werden. Gleichzeitig haben die Reedereien so viele Kreuzfahrtschiffe wie nie zuvor bestellt. Deren Fertigstellung soll schrittweise in den kommenden Jahren erfolgen.
Für das kommende Jahr sind über zwei Dutzend neue Hochseekreuzfahrtschiffe geplant. Allerdings gibt es auch einige, die deutsche Urlauber kaum sehen werden.
Öko auch bei Kreuzfahrtschiffen 2020
Zu den absoluten Highlights des neuen Jahres gehören die so genannten Ökoschiffe, die vor dem Hintergrund der aktuellen Klimadebatte regen Zulauf finden dürften. Zu ihnen zählt etwa die „Iona“ von P and O Cruises, die mit Flüssigerdgas betrieben werden soll. Das Schiff, dass nach einer schottischen Insel benannt wurde, soll bis zu 5.200 Passagiere aufnehmen können. Im Frühjahr ist die Jungfernfahrt nach Norwegen geplant. Aktuell ist die Meyer Werft in Papenburg mit dem Bau beschäftigt.
Zu den Ökoschiffen wird außerdem die „Fridtjof Nansen“ gehören. Das Schwesternschiff der „Roald Amundsen“ soll über einen Hybridantrieb mit Akkupacks verfügen und ab April aus von Hamburg aus an den Start gehen. Die geplanten Routen führen entlang der norwegischen Küste. Das Schiff ist für den Einsatz in polaren Gewässern entwickelt worden und bietet seinen Passagieren in 265 Kabinen eine Unterkunft an.
Ein weiteres Ökoschiff wird „Ecoship“ sein, das von Wind- und Sonnenenergie angetrieben werden soll. Bereits im April 2020 soll das 224 Meter lange Schiff an den Start gehen. Allerdings ist das NGO Peace Boat als Betreiber des „Ecoship“ aus Japan nicht auf klassische Kreuzfahrten spezialisiert. Stattdessen werden die bis zu 2.000 an Bord befindlichen Passagiere in 750 Kabinen auf Bildungs- und Forschungsreisen gehen.
Die „Mardi Gras“, die für die Carnival Cruise Line fahren soll, wird das erste US-Schiff sein, das komplett mit dem Flüssiggas LNG angetrieben wird. 5.200 Passagiere soll das Kreuzfahrtschiff fassen und damit das größte der Carnival Cruise Line sein. An Bord wird es zudem eine Achterbahn geben. Die Auslieferung ist für den Spätsommer kommenden Jahres geplant.
Die neuen Expeditionsschiffe 2020
Darüber hinaus gehen im kommenden Jahr auch einige Expeditionsschiffe neu an den Start. Zu ihnen zählt unter anderem die „National Geographic Endurance“ von Lindblad Expeditions. Das Expeditionsschiff mit Polarklasse 5 kann 126 Passagiere aufnehmen und soll bereits Ende Januar 2020 an die Reederei übergeben werden.
Die „Crystal Endeavor“ wird in den MV-Werften in Wismar gebaut. Nur 200 Passagiere sollen auf dem Expeditionsschiff Platz finden, dafür gehören Helikopter und U-Boote zur Ausstattung. Die Übernahme soll noch im ersten Quartal 2020 stattfinden.
Die „Ocean Victory“ ist ein 104 Meter langes Expeditionsschiff mit 80 Kabinen und der Eisklasse 1A. Bereits ab September 2020 soll das Schiff für Victory Cruise Lines und Albatros Expeditions in See stechen. Insgesamt 186 Passagiere sollen auf dem Schiff Platz finden. Sie können sich ihre Zeit im Swimmingpool ebenso wie im Spa- und Sportbereich vertreiben.
In den Bereich der Expeditionsschiffe fällt außerdem, die „Coral Geographer“, die 120 Passagiere aufnehmen soll. Es wird für die Reederei Coral Expeditions vor allem in den australischen Gewässern fahren.
Nicht zuletzt wird die „Ultramarine“ für Quark Expeditions an den Start gehen. Das neue Schiff ist für Fahrten in der Arktis und Antarktis ausgelegt und zwei Helikopter sind direkt mit an Bord.
Weitere Kreuzfahrtschiffe 2020
Darüber hinaus plant das berühmte Hotel Ritz Carlton eine Übernahme des Geschäfts auf See. Insgesamt drei Jachten sollen in den kommenden Jahren in Dienst gestellt werden. Die erste davon soll im Februar 2020 auf Reisen gehen und 149 Suiten an Bord haben, in denen 298 Passagiere Platz finden.
Weitere große Kreuzfahrtschiffe des Jahres 2020 sind die „Seven Seas Splendor“, die für Regent Seven Seas Cruises fährt, die „World Voyager“ von Nicko, die „Scarlet Lady“ von Virgin Voyages oder die „Celebrity Apex“, die für Celebrity Cruises fährt. Sie ist zudem mit einem frei schwebenden Bereich versehen, der an der Seite angebracht ist und über mehrere Decks bewegt werden kann. Er trägt auch den Beinamen „Fliegender Teppich“.
Die „Le Bellot“ und die „Le Jacques Cartier“ werden von Ponant in den Dienst gestellt, für Princess Cruises soll die „Enchanted Princess“ an den Start gehen und Silversea Cruises hat die „Silver Moon“ und „Silver Origin“ bestellt. Die „Sea Cloud Spirit“ wird für Sea Cloud Cruises fahren und Saga Cruises will die „Spirit of Adventure“ in den Dienst stellen. Costa plant mit der „Costa Firenze“ ein neues Kreuzfahrtschiff für seine chinesischen Gäste und Royal Carribean International wird mit der „Odyssey of the Seas“ ein Schiff mit Gondel am beweglichen Kran in Betrieb nehmen. Musikalisch geht es dagegen auf der „MSC Virtuosa“ von MSC zu.
BrittaL ist „Baujahr“ 1983. Sie verfügt über eine kaufmännische Ausbildung und zählt sich zu den echten Tierfreunden. Ihre Interessen sind breit gefächert.
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