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Das Kaufhaus des Westens wird 110 Jahre alt

Am 27. März 2017 ist es genau 110 Jahre her, dass in Berlin das Kaufhaus des Westens eröffnet wurde. Initiator des mit 60.000 Quadratmetern größten Kaufhauses in Mitteleuropa war Adolf Jandorf. Der Kaufmann mit vollem Namen Abraham Adolf Jandorf ließ sich während der Suche nach seinem verschollenen Bruder von der amerikanischen Kaufhauskultur inspirieren. Sein erstes Geschäft eröffnete Jandorf im Jahr 1892 im Auftrag von Jacob Emden, dem Chef eines deutschen Textilunternehmens. Dieses Geschäft kaufte er Emden später ab und baute es zu einem 300 Quadratmeter großen Kaufhaus aus. Weitere Kaufhäuser an strategisch wichtigen Punkte in Berlin folgten. Das Kaufhaus des Westens stellte seine siebente Kaufhausgründung dar, welche nun auch die gehobenen Ansprüche der gutbetuchten Kunden bedienen sollte. Der Standort an den Tauentzienstraße wurde vor allem wegen der dort vorhandenen Verkehrsverbindungen gewählt.

Im Kaufhaus des Westens setzte Jandorf Wissen aus den USA um

Statt einer einzigen riesigen Verkaufsfläche ließ Adolf Jandorf das Gebäude vom Innenarchitekten Franz Habich so planen, dass dort 120 Einzelgeschäfte untergebracht werden können. Zur Eröffnung im Jahr 1907 waren im Kaufhaus des Westens auch Dienstleister, eine Wechselstube sowie eine Filiale der Deutschen Bank und eine Bibliothek untergebracht. Zu Beginn gab es ein Rohrpostsystem, welches aber wegen seiner Störanfälligkeit schnell durch Registrierkassen ersetzt wurde. Außerdem wurde im Kaufhaus des Westens schon zum Start auf eine elektrische Beleuchtung gesetzt, während in anderen Berliner Kaufhäusern noch Gaslampen verbreitet waren. Zum Erfolg des Projekts trug auch die Tatsache bei, dass sich die Tauentzienstraße nach der Eröffnung des Kaufhauses rasch in eine der beliebtesten Einkaufsmeilen verwandelte. Das Kaufhaus des Westens weist seit der Eröffnung bis heute eine Besonderheit auf. Im Untergeschoss findet sich neben einem Parkdeck auch ein Bereich, in welchem die Hunde der Kunden für die Zeit des Einkaufs untergebracht werden können.

Welche Bedeutung hat das Kaufhaus des Westens heute?

Das Kaufhaus des Westens, von den Berlinern auch kurz KaDeWe genannt, wurde von der Karstadt Premium Group bewirtschaftet. Das Gebäude selbst gehörte ab 2012 der in Österreich beheimateten Signa Holding, die im Jahr 2014 auch die Mehrheitsanteile an der Karstadt Premium Group übernahm. Seit einem Verkauf der Mehrheitsanteile im Jahr 2015 gehört das KaDeWe heute zu La Rinascente, einer in Italien ansässigen Warenhauskette. La Rinascente kündigte direkt nach der Übernahme an, bis zum Jahr 2022 rund 180 Millionen Euro in den Umbau des KaDeWe bei laufendem Betrieb investieren zu wollen. Der Miteigentümer ist die in Thailand beheimatete Central Group Holding, welche 2015 große Teile der Karstadt Premium GmbH aufkaufte.

Quelle: kadewe.de

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