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DAK Gesundheitsreport 2015: Jenaer in Thüringen am gesündesten

Der DAK Gesundheitsreport 2015 hat es ans Licht gebracht: In Thüringen ist die Lichtstadt Jena die gesündeste. Der Krankenstand lag im Schnitt bei nur 3,9 Prozent und liegt damit genau im Bundesdurchschnitt. Die höchsten Krankenstände im Freistaat verzeichneten dagegen die Stadt Eisenach, der Wartburgkreis, das Eichsfeld, Nordhausen, der Kyffhäuserkreis, der Unstrut-Hainich-Kreis, die Stadt Weimar und der Kreis Weimarer Land. Dort lag der durchschnittliche Krankenstand bei über fünf Prozent. Insgesamt erreichte Thüringen einen durchschnittlichen Krankenstand von 4,8 Prozent.

Wie Betriebsärztin Kathrin Emmerich vom Arbeitsmedizinischen Dienst des Uniklinikums Jena erklärt, sei der niedrige Krankenstand in Jena ein klares Indiz dafür, dass die Arbeitsbedingungen und die gesundheitliche Versorgung in Jena eine sehr gute Struktur aufwiesen.

Was sind laut DAK Gesundheitsreport 2015 die häufigsten Erkrankungen?

Im DAK Gesundheitsreport 2015 ging man auch wieder der Frage nach, welche Erkrankungen am häufigsten zu Fehltagen führten. Dabei landeten auf Platz 1 mit 21 Prozent erneut Erkrankungen des Muskel- und Skelettsystems. Mit 16 Prozent folgten Infekte des Atmungssystems auf Platz 2 und psychische Erkrankungen mit 13 Prozent belegten den dritten Platz. Allgemeine Verletzungen waren nur für elf Prozent der Fehltage verantwortlich, Augen- und Ohrenerkrankungen für 6,5 Prozent. 4,5 Prozent der Fehltage wurden dagegen auf Kreislaufprobleme zurückgeführt.

Außerdem untersuchte der DAK Gesundheitsreport 2015, welche Erkrankungen zu den langwierigsten Ausfällen führten. Die kaputten Bandscheiben und Erkrankungen des Skelettsystems dauern demnach am längsten. Bei psychischen Krankheiten sind die Fehltage in den letzten 15 Jahren jedoch besonders rasant, nämlich um 181 Prozent von 83 auf 233 Fehltage, angestiegen. Kathrin Emmerich meint allerdings, diese Angaben seien mit großer Vorsicht zu genießen, da sie in ihrer Praxis einen so deutlichen Anstieg der wirklich relevanten psychischen Erkrankungen, wie Depressionen, nicht habe beobachten können.

Sie erklärt aber gleichzeitig, dass Erschöpfungserscheinungen, wie der Burnout, zugelegt haben. Emmerich betont jedoch, dass diese Erkrankungen „auch eine gewisse Mode“ darstellen. Zudem seien die höheren Zahlen zu psychischen Erkrankungen nicht zwingend auf mehr Erkrankungen in diesem Bereich zurückzuführen, sondern vielmehr auf bessere Diagnosemöglichkeiten. Dadurch erkennen Ärzte heute hinter bestimmten Symptomen eher psychische Erkrankungen als noch vor 15 Jahren.

Mehr leistungssteigernde Medikamente eingenommen

Ebenfalls untersuchte man im DAK Gesundheitsreport 2015, wie viele Personen leistungssteigernde Medikamente einnahmen. Sybille Borchardt, Leiterin der DAK  in Jena stellte den Report vor Ort vor. Das Thema Hirndoping durch Medikamente hob sie nochmals hervor, denn es hätten immerhin 6,7 Prozent aller Beschäftigten schon einmal derartige Medikamente zur Leistungssteigerung eingenommen. Ziel sei es gewesen, die beruflichen Anforderungen besser erfüllen zu können.

Beate Preiß, Leiterin der Suchthilfe in Jena, erklärte, dass eine Tablettenabhängigkeit für die Außenwelt nicht so gut erkennbar sei, wie die Alkoholabhängigkeit. Dadurch seien Tabletten ein weit gefährlicheres Suchtmittel. Emmerich dagegen sieht zumindest in Jena kein Problem mit Hirndoping durch Medikamente. Preiß hingegen kritisiert vor allem, dass mehr als die Hälfte (52 Prozent) der leistungssteigernden Medikamente von Ärzten verschrieben werden. Für die Anwender wird das Problem mit diesen Medikamenten dadurch verharmlost.

Quelle: OTZ

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