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Creditreform stellt Zahlungsindikator Deutschland vor

Die Creditreform, eines der bekanntesten Inkasso-Unternehmen in Deutschland, hat den neuen Zahlungsindikator Deutschland Winter 2015/2016 vorgestellt. Dabei zeigt sich, dass trotz robuster Konjunktur und deutlicher Verbesserungen in der Zahlungsmoral dennoch verspätete Zahlungen bei den Unternehmen eingehen. Im Schnitt betrug der bundesweite Zahlungsverzug im zweiten Halbjahr 2015 knapp 10 Tage (9,96 Tage).

Wo kommt es laut Creditreform besonders häufig zum Zahlungsverzug?

Auch wenn der Zahlungsverzug während einer stabilen Wirtschaftslage den Unternehmen nur wenig ausmacht, könnte sich das bald ändern, wie aus dem ifo-Geschäftsklima von Januar 2016 hervorgeht. Dann dürften vor allem Mittelständler schnell in finanzielle Schieflage geraten können. Am schnellsten werden Rechnungen übrigens im Sektor Chemie und Kunststoffe bezahlt. Hier liegt der Zahlungsverzug nur bei 7,03 Tagen. Im Großhandel sind es mit 7,38 Tagen nur unwesentlich längere Wartezeiten, die Unternehmen hinnehmen müssen.

Über dem Durchschnitt liegt der Einzelhandel mit 10,16 Tagen Zahlungsverzug. Am stärksten betroffen sind allerdings die Bereiche persönliche Dienstleistungen (Zahlungsverzug 13,99 Tage) und das Baugewerbe, wo die Rechnungen durchschnittlich erst 15,83 Tage nach Fälligkeit bezahlt werden.

Ebenfalls gibt es Unterschiede bei der Zahlungsmoral je nach Bundesland, in dem der Schuldner sitzt. In Niedersachsen leben dem Zahlungsindikator Deutschland zufolge die pünktlichsten Zahler, sie bringen es nur auf einen Zahlungsverzug von 7,89 Tagen. Auf Platz zwei folgt Hessen, danach kommen Baden-Württemberg, Sachsen-Anhalt und Bayern. Über dem Bundesdurchschnitt reihen sich dagegen NRW, Rheinland-Pfalz und das Saarland ein. Der höchste Zahlungsverzug ist in Bremen mit durchschnittlich 12,24 Tagen zu finden.

Weitere Unterschiede gab es zwischen den einzelnen Rechtsformen. Knapp die Hälfte der überfälligen Rechnungen entfällt auf Unternehmen, die als GmbH geführt werden. Mit durchschnittlich 10,34 Tagen Zahlungsverzug liegen die GmbHs aber im Durchschnitt. Bei der Rechtsform GmbH & Co. KG sank der Zahlungsverzug unter den Bundesdurchschnitt auf 9,45 Tage, bei der eG auf 9,11 Tage und bei der AG auf 7,17 Tage. Die KG zahlt mit rund 5,17 Tagen Verspätung, die OHG mit 3,76 Tagen. Anders sieht es bei der UG (haftungsbeschränkt) aus, wo der Zahlungsverzug im Schnitt 17,56 Tage beträgt.

Zahl der Insolvenzen sank laut Creditreform

Wie aus dem Zahlungsindikator Deutschland weiter hervorgeht, sank auch die Zahl der Unternehmensinsolvenzen aufgrund der anhaltend stabilen Wirtschaftslage. 2014 mussten noch 24.030 Unternehmen Insolvenz anmelden, im letzten Jahr waren es nur noch 23.230. Das sind etwa drei Prozent weniger als im Vorjahr.

Am anfälligsten für eine Unternehmensinsolvenz sind demzufolge Unternehmen aus dem Bereich Verkehr und Logistik, gefolgt vom Baugebewerbe. Weit abgeschlagen auf Platz drei landet der Großhandel und dann die Metall- und Elektroindustrie sowie die Firmen aus den Bereichen Chemie und Kunststoff. Die geringste Wahrscheinlichkeit für eine Unternehmensinsolvenz weisen Firmen, die mit Grundstoffen handeln, auf, auf Platz zwei landet der Einzelhandel, auf Platz drei die Branche der Konsumgüter.

Quelle: Creditreform

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