Ein erster Fall des Coronavirus ist offenbar in Deutschland aufgetreten. Weltweit geht man mittlerweile von 4.500 Infizierten aus.
Betroffen ist ein Mann aus dem Landkreis Starnberg, wie ein Sprecher des bayerischen Gesundheitsministeriums in München am späten Montagabend bestätigte. In einer Pressemitteilung des Ministeriums hieß es jedoch, der Mann befinde sich „klinisch in einem guten Zustand“. Er werde medizinisch überwacht und sei isoliert worden. Die engsten Kontaktpersonen seien bereits aufgeklärt und über Hygienemaßnahmen, mögliche Symptome und Übertragungswege informiert worden.
Risiko für deutsche Bevölkerung gering
Gleichzeitig wies man in der Mitteilung daraufhin, dass die „Task Force Infektiologie“ des Landesamts für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) und das Robert-Koch-Institut das Risiko durch das Coronavirus für die deutsche Bevölkerung als gering erachteten. Für den heutigen Dienstag haben das Gesundheitsministerium und das LGL eine Pressekonferenz in München angekündigt.
Mittlerweile geht man weltweit von rund 4.500 Infektionen mit dem neuen Virus 2019-nCoV aus, 106 Menschen sind nach Angaben der chinesischen Regierung bereits daran gestorben. Nach wie vor heißt es, dass die ersten Infektionen auf einem Markt im chinesischen Wuhan stattgefunden haben sollen. Dort soll das Coronavirus von Wildtieren auf den Menschen übergesprungen sein. In der Provinz Hubei hat man rund 45 Millionen Menschen weitestgehend von der Außenwelt abgeschottet, um eine weitere Ausbreitung des Virus zu verhindern. So wurden unter anderem Fern- und Nahverkehr eingestellt. Trotzdem meldeten die Behörden in der letzten Nacht, dass es alleine in der Region mindestens 100 Todesfälle gegeben habe und 2.714 Menschen sich mit dem Virus infiziert hätten.
Viele Länder wollen ihre Bürger ausfliegen lassen
Aufgrund der rasanten Ausbreitung der neuartigen Lungenkrankheit wollen viele Länder ihre Bürger aus der Region ausfliegen lassen, darunter etwa Großbritannien, Japan, Belgien, Frankreich und die USA. Auch die Bundesregierung überlegt, ausreisewillige Deutsche aus China ausfliegen zu lassen. Wie Außenminister Heiko Maas bestätigte, werde eine mögliche Evakuierung derzeit in Betracht gezogen.
Bereits am Mittwoch oder Donnerstag soll die Luftwaffe nach China fliegen und gut 90 deutsche Staatsbürger ausfliegen, die sich bereits beim Auswärtigen Amt gemeldet haben. Allerdings besteht Peking darauf, dass der Einsatz nicht von Militär-, sondern Zivilmaschinen durchgeführt wird.
Das US-Außenministerium hat bereits am Montag von Reisen nach China abgeraten. Wer bereits eine Reise geplant habe, solle diese nochmals auf den Prüfstand stellen. Es könne sein, dass China früher oder später Ausreisesperren für US-Bürger verhängt, hieß es weiter. Für die Region Hubei und die Stadt Wuhan warnte das Amt ausdrücklich vor jeder Form von Reisen.
Auch Kanada hat bereits davon abgeraten, Reisen in die Provinz Hubei zu unternehmen. Als Begründung gab man massive Reisebeschränkungen aufgrund des Coronavirus an. Die Philippinen haben mittlerweile die Vergabe von Touristenvisa bei Ankunft chinesischer Staatsbürger gestoppt.
Das Problem bei der aktuellen Epidemie ist, dass es keine schützende Impfung oder eine spezielle Therapie gibt. Es gibt lediglich Medikamente, mit denen die Symptome, wie trockener Husten, Fieber und Atemnot gemildert werden könnten. In den meisten Fällen soll die neuartige Lungenkrankheit Experten zufolge mild verlaufen, teils sogar ohne Symptome. Die Todesfälle gehen meist auf ältere Patienten zurück, die bereits durch schwere Vorerkrankungen geschwächt waren.
BrittaL ist „Baujahr“ 1983. Sie verfügt über eine kaufmännische Ausbildung und zählt sich zu den echten Tierfreunden. Ihre Interessen sind breit gefächert.
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