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Coronakrise: Wie sieht die Lage in deutschen Krankenhäusern aus?

Ampullen mit Blutproben

Inzwischen nähert sich die Coronakrise einem neuerlichen Höhepunkt. Vor allem in den Intensivstationen der Krankenhäuser drohen wieder Engpässe.

Bei einem Blick auf die Entwicklung der 7-Tages-Inzidenz und die Belegung der Intensivstationen durch COVID-19-Patienten zeigt sich, dass an ein Ende der Coronakrise nicht zu denken ist. Bei ersten Kliniken ist der Übergang in den Notbetrieb bereits absehbar. Solche Nachrichten gibt es beispielsweise von der Berliner Krankenhausgesellschaft. Auch die Charité steht nach offiziellen Angaben eines Vorstandsmitglieds gegenüber der Presse kurz vor einer Überlastung. Auffällig ist der hohe Anteil der ungeimpften Patienten mit COVID-19-Patienten in den Krankenhäusern. Sie machen in der Charité 90 Prozent aus. Das zeigt, dass die Coronaimpfung lohnenswert ist, auch wenn sie nicht 100-prozentig vor einer Ansteckung schützen kann. Sie senkt zumindest das Risiko eines schweren Verlaufs auch bei der Delta-Variante drastisch.

Das DIVI-Register zeigt die Brisanz der Lage sehr deutlich

Bundesweit werden nach dem DIVI-Register (Stand 3. November 2021, 13:00 Uhr) 2.223 Patientinnen und Patienten mit COVID-19 in den Intensivstationen behandelt. Bei 1.171 Betroffenen ist eine invasive Beatmung erforderlich. Der Gesamtbestand der sofort verfügbaren COVID-19-spezifischen ITS-Betten ist auf 976 geschrumpft. Doch noch gibt es Reserven, denn binnen einer Woche könnten bundesweit 10.327 ITS-Betten für schwer an Corona Erkrankte aufgestellt werden. Allerdings gibt das DIVI-Register keine Auskunft zur Frage, ob ausreichend Personal für die zusätzlichen Betten zur Verfügung steht.

Regional drohen akute Engpässe bei ITS-Betten für COVID-19-Patienten

In Bremen sind aktuell gerade einmal noch 2 Covid-spezifische ITS-Betten für Erwachsene frei. In Thüringen und Brandenburg ist die Lage ähnlich brisant, denn dort steht lediglich noch eine Reserve von 22 Betten (Brandenburg) und 26 Betten (Thüringen) zur Verfügung. Über die größte Reserve verfügt derzeit mit 241 freien und COVID-spezifischen ITS-Betten Nordrhein-Westfalen. Allerdings handelt es sich bei Nordrhein-Westfalen mit knapp 18 Millionen Einwohnern auch um das bevölkerungsreichste Bundesland Deutschlands. Zum Vergleich: Brandenburg hat rund 2,5 Millionen und Thüringen rund 2,1 Millionen Einwohner.

Deutliche Unterschiede bei der Quote der beatmungspflichtigen Patienten

Negativer Spitzenreiter bei der Quote der beatmungspflichtigen COVID-19-Patienten ist mit 72,48 Prozent Berlin. Auf dem zweiten Negativrang folgt Bremen mit 68,18 Prozent. Danach platzieren sich Niedersachsen mit 60,9 Prozent und Hamburg mit 60,87 Prozent. Vergleichsweise gering ist der Anteil der beatmungspflichtigen COVID-Patienten in Krankenhäusern mit 38,1 Prozent im Saarland. Dahinter platzieren sich Thüringen mit 41,76 Prozent und Rheinland-Pfalz mit 42,5 Prozent. Der bundesweite Durchschnitt liegt bei 52,68 Prozent. Alle genannten Zahlen beziehen sich auf erwachsene Patienten.

Quelle: Berliner Krankenhausgesellschaft, Charité, DIVI-Intensivregister

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