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Bundeswehr jagt auch weiterhin Piraten auf dem Atlantik

Seit dem 22. Mai 2014 steht es fest: Die Bundeswehr darf sich bis noch zum späten Frühjahr 2015 auf dem südwestlichen Atlantik auf die Jagd nach Piraten machen. Im Fokus steht der Schutz der humanitären Hilfslieferungen, die per Schiff nach Afrika gebracht werden. Die Aktion ATALANTA wurde im Jahr 2008 von der Europäischen Union ins Leben gerufen.

Wo wird die deutsche Marine konkret eingesetzt?

Das Haupteinsagebiet sind die Bereiche des Atlantiks vor der Küste von Somalia. Dort sind ziemlich viele Piraten aktiv, die bis zum Start der Aktion ATALANTA zahlreiche Schiffe mit Hilfsgütern abgefangen und Teile der Ladung in ihren Besitz gebracht haben. Die Marine von Somalia schafft es nicht, die Piraten mit einen Mitteln zu bekämpfen. Durch den Einsatz der EU-Streitkräfte zur Piratenbekämpfung ist es gelungen, bis zum März 2014 rund 920.000 Tonnen Grundnahrungsmittel in die hungernde Region zu bringen. Die Lieferungen erfolgen im Rahmen des Welternährungsprogramms.

Der bisherige Verlauf der Aktion ATALANTA

Im ersten Schritt wurde die Aktion ATALANTA von 2008 bis 2012 genehmigt. Im Frühjahr 2012 beschloss der EU-Rat die Verlängerung bis zum Jahresende 2014. Ob eine Weiterführung danach noch notwendig ist, steht derzeit noch nicht hundertprozentig fest. Deutschland ist mit zwei Schiffen der Marine an ATALANTA beteiligt. Bisher waren bis zu 1.400 Soldatinnen und Soldaten bei der Piratenjagd im Einsatz. Nach de aktuellen Beschluss des Bundestags wird das Kontingent auf 1.200 Matrosen gesenkt. Im Einsatz sind aktuell zwei Schiffe der deutschen Marine. Dabei handelt es sich um das Versorgungsschiff „Rhön“ sowie die Fregatte „Brandenburg“. Sie werden bei ihrer Arbeit von deutschen Aufklärungsfliegern unterstützt.

ATALANTA ist nur ein Teil der Hilfen für den Süden Afrikas

Ergänzt wird die Aktion ATALANTA vom Projekt EUTM Somalia. Dabei handelt es sich um Maßnahmen, mit denen der Aufbau einer eigenen Armee in Somalia durch gezielte Ausbildung von der EU unterstützt wird. Sie sollen dadurch befähigt werden, ihre Küstenregionen selbst vor den Übergriffen durch Piraten zu schützen. Außerdem ist EUCAP NESTOR mit einem zivilen Projekt in Somalia aktiv. Das afrikanische Land gehört zu den ärmsten Regionen der Welt. Die Experten der Vereinten Nationen gehen davon aus, dass es in Somalia rund 2,7 Millionen hilfsbedürftige Menschen gibt. An den zivilen Hilfen beteiligte sich Deutschland in den Jahren 2008 bis 2013 im Umfang von mehr als 300 Millionen Euro. Daraus werden beispielsweise Vertriebenencamps sowie Maßnahmen der Kampfmittelberäumung finanziert.

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