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Bundestagswahl 2017 – Das vorläufige amtliche Endergebnis

Das vorläufige amtliche Endergebnis der Bundestagswahl 2017 steht fest. Demnach hat sich gegenüber den Hochrechnungen nicht mehr viel verändert. Bei den Zweitstimmen verliert die Union aus CDU und CSU 8,6 Prozentpunkte im Vergleich zu 2013 und bringt es nur noch auf 33 Prozent. Die SPD erreicht mit 20,5 Prozent das schlechteste Wahlergebnis seit dem Zweiten Weltkrieg. Drittstärkste Kraft im 19. Deutschen Bundestag wird mit 12,6 Prozent die AfD, die auch der Wahlsieger schlechthin ist, konnte sie doch um 7,9 Prozent zulegen. Die FDP schafft mit 10,7 Prozent der Wählerstimmen den Wiedereinzug in den Bundestag, nachdem sie 2013 mit 4,7 Prozent an der Fünf-Prozent-Hürde scheiterte. Platz fünf geht mit 9,2 Prozent der Wählerstimmen (+ 0,6 Prozent) an die Linke, die Grünen ziehen mit 8,9 Prozent (+0,5 Prozent) ebenfalls in den Bundestag ein.

Bundestagswahl 2017: 709 Sitze im neuen Bundestag

Demnach gibt es im 19. Deutschen Bundestag insgesamt 709 Sitze. Die Union aus CDU und CSU erhält 246 Sitze und verliert damit 65 Mandate. Für die SPD gibt es statt 193 nur noch 153 Sitze im Bundestag. Die Linke erhält 69 Sitze und damit fünf mehr als in der letzten Amtszeit, die Grünen gewinnen vier Sitze dazu und bringen es auf 67 Sitze. Die FDP erhält 80 Sitze im Bundestag und die AfD 94 Sitze.

Bei der Bundestagswahl 2017 war vor allem das Ergebnis der AfD erschreckend. Mit zweistelligen Prozentzahlen ist erstmals seit 1949 eine Partei rechts der CDU/CSU in den Deutschen Bundestag eingezogen. Gerade einmal vier Jahre alt ist die Partei und konnte vor allem in den neuen Bundesländern massiv auf Stimmenfang gehen. In Sachsen wurde die AfD sogar stärkste Kraft, noch vor der Union. Angekündigt wurde bereits ein „Untersuchungsausschuss Merkel“, weitere Provokationen sind zu erwarten.

Nach der Bundestagswahl 2017 wird Regierungsbildung kompliziert

Nach der Bundestagswahl 2017 wird die Regierungsbildung sich als äußerst schwierig erweisen. Die SPD hat bereits am Wahlabend einer erneuten Großen Koalition (GroKo) eine Absage erteilt. Die einzige Alternative ist die Jamaika-Koalition aus CDU/CSU, Grünen und der FDP. Allerdings sind damit vier Parteien an der Macht, die Abstimmungen dürften sich als schwierig gestalten. Außerdem steht noch die Frage im Raum, ob sich die Grünen auf die FDP einlassen können. Wenn keine Regierung gebildet werden kann, sind Neuwahlen anzusetzen, doch das ist für keine Partei eine wirklich Lösung.

Absolute Wahlverlierer sind die beiden großen Volksparteien. Zusammengenommen haben sie bei der Bundestagswahl ein so schlechtes Ergebnis abgeliefert, wie seit 60 Jahren nicht mehr. Bei der FDP wird es auch nicht einfach, denn Chef Christian Lindner hätte sich sicher lieber in der Opposition anstelle des Juniorpartners unter Merkel gesehen. Er muss zudem darauf aufpassen, dass er nicht nur Stimmenbeschaffer für die Union wird.

Bei der Linken haben sich zwar stabile Werte gebildet, einen Regierungsanspruch wird sie aber nicht erhalten. Noch dazu ist sie nach dem Einzug der AfD längst nicht mehr alleinige Vertreterin von Protestwählern. Vor allem in den neuen Ländern, einst Hochburg der Linken, musste sie doch erfahren, dass ein Rechtsruck durch die Gesellschaft gegangen ist.

Auch die CSU kämpft nach dem gestrigen Wahlsonntag. In Bayern sackte sie auf nur noch 38,5 Prozent ab, damit erreichte man das schlechteste Ergebnis bei einer Bundestagswahl seit 1949. Es ist zu erwarten, dass Horst Seehofer den CSU-Kurs weiter nach rechts ausrichten wird, insbesondere in Anbetracht der bevorstehenden Landtagswahlen in Bayern 2018. Die erstarkte AfD und die Grünen, die auf Bundesebene als Koalitionspartner in Betracht kommen, könnten die CSU schwächen.

Quelle: Bundeswahlleiter

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