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Bundesregierung fordert zu mehr Selbsthilfe bei Katastrophen auf

Inzwischen ist es bereits einige Jahrzehnte her, dass die Regierung die Einwohner der Bundesrepublik Deutschland ganz offen dazu auffordert, Vorräte für den Notfall anzulegen. Das geht aus einem Bericht der Sonntagsausgabe der FAZ hervor, deren Redakteure nach eigenen Angaben Einblick in die „Konzeption zivile Verteidigung“ erhalten haben wollen. Diese Konzeption soll vom Kabinett der Bundesregierung am 24. August 2016 beschlossen werden. Damit soll die deutsche Bevölkerung Vorsorge treffen, auch wenn anhand der derzeitigen Sicherheitslage nicht mit einem kriegerischen Angriff zu rechnen ist. Mit den Anschlägen in jüngster Zeit in Deutschland hängt die Entwicklung dieses Konzepts zur zivilen Verteidigung nicht zusammen, denn sie wurde bereits im Jahr 2012 initiiert.

Was soll die Notfallvorsorge der Bevölkerung danach umfassen?

Das wichtigste Element der Notfallvorsorge ist Trinkwasser. Die Haushalte sollen nach der „Konzeption zivile Verteidigung“ dafür sorgen, dass pro Person zwei Liter Trinkwasser mindestens für einen Zeitraum von fünf Tagen zur Verfügung stehen. Dabei liegt der Fokus auf der Qualität, was bedeutet, dass dafür nur Mineralwasser in verschlossenen Flaschen in Frage kommt. Außerdem sollen die Haushalte in Deutschland vorsorglich Lebensmittelvorräte für zehn Tage anlegen. Dabei ist es wichtig, dass es sich um Lebensmittel handelt, die ohne Kühlung gelagert werden können und vor dem Verzehr nicht gekocht werden müssen, da im Katastrophenfall auch die Versorgung mit Strom und Erdgas ausfallen kann.

Was enthält das Konzept noch und warum ist es notwendig?

Ein weiterer Punkt ist die Erhaltung der Arbeitsfähigkeit der staatlichen Organe im Katastrophenfall. Das heißt, die Behörden müssen sich Gedanken über einen möglichen Ausweichsitz machen. Im Gesundheitssystem ist das wichtigste Ziel die schnelle Bereitstellung von Kapazitäten sowie die Verstärkung der Widerstandskraft der Gebäude. Außerdem enthält das Konzept Vorschläge zur Verbesserung der Alarmierung der Bevölkerung bei Katastrophen unabhängig von deren Art. Ergänzend soll der zivile Support für die Streitkräfte beispielsweise bei der Notwendigkeit schneller Standortwechsel verbessert werden.

Dass gerade jetzt beim Beschluss und der Umsetzung des Konzepts zur Zivilverteidigung aufs Tempo gedrückt wird, ist durchaus nachvollziehbar. Einerseits hat es in den vergangenen Monaten unzählige schwere Unwetter gegeben, von denen lokale Katastrophen ausgelöst wurden. Anderseits spielt natürlich die steigende Anzahl der Terroranschläge in Europa eine Rolle, auch wenn die Notwendigkeit der Verbesserung des Zivilschutzes bereits im Jahr 2012 erkannt wurde. Es kann trotz aller Sicherheitsmaßnahmen nicht ausgeschlossen werden, dass auch versorgungsrelevante Infrastrukturen von den Terroristen angegriffen und zerstört werden.

Quelle: FAZ am Sonntag

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