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Bundesamt für Verfassungsschutz warnt vor Spear-Phishing-Attacke

Eine der aktivsten und gefährlichsten Hackergruppen der Welt hat es offenbar auf die deutschen Medien abgesehen. In Einzelfällen waren sie sogar schon erfolgreich. Das geht aus dem „Cyber-Brief“ des Bundesamts für Verfassungsschutz hervor.

Einen der Erfolge konnten die Hackerangriffe auf deutsche Medien beim ZDF erzielen. Dem Magazin „Spiegel“ zufolge sollen auch beim WDR einige Rechner erfolgreich von den Hackern infiziert worden sein. Eine offizielle Bestätigung liegt allerdings von beiden Sendern nicht vor.

Wovor warnt das Bundesamt für Verfassungsschutz genau?

Derzeit werden von den Hackern zwei Mails verschickt, in denen sich der Schadcode in den Makros eines Word-Dokuments versteckt. Die Word-Dokumente tragen die Titel „Wichtig! Neue Anforderungen an die Informationssicherheit. Konten bearbeite“ (erstellt am 09.08.2017) und „E-Mail-Adressliste_2018“ (erstellt am 05.06.2018). Sobald eine dieser Mails mit aktivierten Makros geöffnet wird, startet die Ausführung eines VBA-Skripts, welche den Hackern Zugriff auf die Steuerung der PowerShell verschafft. Danach wird eine weitere Datei heruntergeladen. Nach der Installation dieser Datei können die Hacker alle möglichen Befehle auf dem infizierten System ausführen. Mails mit einem der beiden Anhänge sollten deshalb sofort gelöscht werden. Das Bundesamt für Verfassungsschutz empfiehlt, die Ausführung von Makros in Office-Dokumenten, die als Mailanhänge ankommen, grundsätzlich einzuschränken. Außerdem werden im aktuellen „Cyber-Brief“ zehn IP-Adressen der Server genannt, von denen bei der Spear-Phishing-Attacke der Schadcode nachgeladen wird.

Welche weiteren Erkenntnisse hat das BfV zur aktuellen Hackerattacke?

Im „Cyber-Brief“ vom Juli 2018 gibt das Bundesamt für Verfassungsschutz explizit an, dass es bereits zu Angriffen gegen Unternehmen gekommen ist, die in Deutschland zur Medienbranche gehören. Als weitere Angriffsziele werden in der aktuellen Information auch Forschungseinrichtungen benannt, die sich mit der Entwicklung von Chemiewaffen beschäftigen. Nach den bisherigen Erkenntnissen der IT-Spezialisten des Bundesamts für Verfassungsschutz scheint die Hackergruppe „Sandworm“ hinter den Attacken zu stecken. Die Sicherheitsexperten von Kaspersky haben außerdem Hinweise darauf gefunden, dass für die Angriffe auf die IT-Systeme der deutschen Medien die gleichen Hacker stecken, von denen auch die Computersysteme attackiert haben, die im Februar 2018 bei den Olympischen Winterspielen in Pyeongchang zum Einsatz kamen.

Quelle: Bundesamt für Verfassungsschutz

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