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Bildung in Sachsen – Probleme in vielen Schulen

Dass es in der Bundesrepublik Deutschland einen akuten Mangel an Lehrern für die allgemein bildenden Schulen gibt, darüber hatten wir bereits berichtet. Jetzt zeigt eine Landtagsdebatte in Leipzig, wie prekär die Lage tatsächlich ist. Im Landkreis Leipzig hat Bildungsministerin Brunhilde Kurth derzeit noch arge Sorgenfalten auf der Stirn, denn kurz vor Beginn der Sommerferien ist nicht klar, ob der Beginn des Schuljahrs 2014/2015 in allen Schulen planmäßig erfolgen kann.

Der sächsische Lehrermangel in Zahlen

Die erfreuliche Nachricht von Brunhilde Kurth bei einer Pressemitteilung vor der Landtagssitzung war, dass es der Bildungsministerin gelungen ist, für das kommende Schuljahr 185 neue Lehrer einzustellen. Doch diese Zahl sieht nur auf den ersten Blick positiv aus, denn sie reichen gerade einmal, um die Lehrer zu ersetzen, die jetzt zum Schuljahresende in Ruhestand gehen oder in andere Bundesländer wechseln möchten. Besonders fatal: Sachsen muss in den allgemein bildenden Schulen ab Herbst rund 4.000 Schüler mehr als im zu Ende gehenden Schuljahr aufnehmen. Das bedeutet, dass die Klassenstärken weiter wachsen werden. Die Konsequenz dessen ist wiederum die bei den Lehrern fehlende Zeit, um auf Besonderheiten ihrer Schüler eingehen zu können.

An den Hochschulen in Sachsen herrscht ebenfalls Lehrermangel

Im Landkreis Sachsen ist Sabine von Schorlemmer für die Entwicklung der Hochschulen verantwortlich. Sie agiert den berechtigten Kritiken zufolge an der Realität vorbei. Der Zulauf an den sächsischen Hochschulen wächst immer weiter an und Sabine von Schorlemmer streicht mal eben so mehr als tausend Stellen für Lehrkräfte. Dass das langfristig zu Lasten der Qualität der Ausbildung an den Hochschulen in Sachsen gehen muss, ist ein unumstrittener Fakt. Holger Mann von der SPD verweist bei seiner Kritik an der Bildungspolitik der Landesministerin auf die Gelder, die durch Veränderungen beim BAföG frei werden. Seiner Meinung nach gehören sie nicht – wie aktuell geplant – in einen Fonds, sondern sollten in die Einstellung von Lehrkräften gesteckt werden.

Wie reagieren die Sachsen auf die Sparpolitik in der Bildung?

Die Sachsen lassen sich die Kürzungen und Mängel in der Allgemeinbildung und Hochschulbildung natürlich nicht einfach so gefallen. Wie wehrhaft sie sind, wenn es um ihre Interessen geht, das haben sie bereits im Jahr 1989 mit den Montagsdemonstrationen gezeigt. Die Gegner der Sparpolitik der sächsischen Bildungsminister haben deshalb für den 25. Juni 2014 eine Großdemonstration in Leipzig angekündigt. Das Motto der Demonstration wird lauten „Kürzer geht’s nicht!“. Wer sich für eine Verbesserung der Voraussetzungen zur Bildung in Sachsen engagieren möchte, der sollte sich am Mittwoch, 25. Juni 2014, um 13.00 Uhr auf dem Leipziger Augustusplatz einfinden. Die Organisatoren der Großdemonstration zum Thema Bildung sind der LandesSchülerRat Sachsen sowie die „Konferenz Sächsischer Studierendenschaften“. Weitergehende Informationen zur Großdemonstration in Leipzig gibt es auf der Homepage des LandesSchülerRats Sachsen lsr-sachsen.de.

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