Aktuell fehlen akut in der gesamten Bundesrepublik Deutschland rund eine Million Wohnungen. Absehbar ist ein zusätzlicher Bedarf von rund 1,5 Millionen Wohnungen. Geht es nach der Berliner Stadtverwaltung, sollen dem
Die Kleingärten sind für die Städte sehr lukratives Bauland
Natürlich sollen die Wohnungsneubauten so kostengünstig wie möglich erstellt werden. An dieser Stelle kommt den Kommunen vor allem die Lage der Kleingartenvereine zugute. Sie befinden sich in unmittelbarer Nachbarschaft vorhandener Wohngebiete. Das heißt, hier sind alle notwendigen Infrastrukturen (Straßen, Schulen, Kitas, Einkaufsmöglichkeiten, medizinische Versorgungseinrichtungen) bereits vorhanden. Auch sind die Areale der Kleingartenvereine zumindest teilerschlossen, indem eine Strom- und Trinkwasserversorgung schon anliegt.
Hinzu kommt, dass die Gartenvereine vielerorts erhebliche Flächen belegen. In einigen Kommunen gibt es Vereine mit weit über 200 Kleingärten. Sie haben nach den Angaben des Bundesverbands der Kleingartenfreunde eine durchschnittliche Größe von 370 Quadratmetern. Auf dem Areal solcher Kleingartenvereine könnten bei einer Bebauung mit Reihenhäusern mehr als hundert neue Eigenheime entstehen. Werden dort stattdessen Plattenbauten gebaut, liegt die Zahl der neu entstehenden Wohnungen bei einem Vielfachen dieses Werts. Allein in
Was würde ein Wegfall der Kleingärten in den Städten bedeuten?
In Deutschland profitieren derzeit rund 35 Millionen Menschen von der Nutzung eines Kleingartens. Die Gärten haben für die Familien nicht nur einen hohen Erholungswert, sondern die meisten Pächter beziehen aus ihren Kleingärten auch frisches Obst und Gemüse, womit ein Beitrag zur gesunden Ernährung geleistet wird. Doch noch ein anderer Fakt ist von gravierender Bedeutung. Durch eine Umnutzung der Vereinsgelände für den Wohnungsbau würden die „grünen Lungen“ der Großstädte erheblich schrumpfen. Immerhin tragen die Gärten bundesweit mit einer Gesamtfläche von mehr als 40.000 Hektar dazu bei. Problematisch ist das vor allem deshalb, weil viele deutsche Großstädte ohnehin schon mit erheblichen Problemen bei der Luftqualität zu kämpfen haben. Deshalb gibt es in einigen Regionen bereits Förderungen für begrünte Dächer und Fassaden. Es bleibt also zu hoffen, dass das Berliner Vorhaben keine Schule machen wird.
Quelle: n-tv, statista, Bundesverband Deutscher Gartenfreunde e. V.
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