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Bergbau in Brasilien fordert erneut Todesopfer

Nach einem Dammbruch an einer Eisenerzmine in Brumadinho in Brasilien sind mehr als dreißig Todesopfer zu beklagen. Es ist nicht das erste Unglück dieser Art in der Region Minas Gerais.

Bisher haben die Behörden nach dem Dammbruch in Brumadhino 34 Todesopfer offiziell bestätigt. Dabei wird es mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht bleiben. Derzeit fehlt von rund 250 Menschen jede Spur. Die lokalen Behörden haben keine große Hoffnung, alle Vermissten lebend finden und bergen zu können. Diese Angabe machte Gouverneur Romeu Zema in einem offiziellen Pressestatement.

Wieder ist der Eisenerzbergbau für das Unglück verantwortlich

Der Damm brach am 25. Januar 2019 an einem Eisenerzbergwerk in Bromadhino. Der Ort liegt etwa 20 Kilometer südwestlich von Belo Horizonte. Dabei ergoss sich das Wasser aus einem Rückhaltebecken. Zum Zeitpunkt des Dammbruchs befanden sich mehr als 400 Arbeiter in der Mine. Ein identisches Unglück hatte es in der gleichen Region bereits im Jahr 2015 gegeben. Damals schossen die Fluten bis in den Fluss Rio Doce und gelangten bis in den Atlantik. Die Mine, in der es 2015 zu dem Dammbruch kam, gehört dem gleichen Konzern (Vale), der auch die aktuell betroffene Mine in Brumadinho betreibt. Deshalb werden inzwischen von verschiedenen Seiten Stimmen laut, die eine Verschärfung der Sicherheitsbestimmungen für den Betrieb von Minen in Brasilien fordern. Dazu gehören auch Umweltschutzorganisationen wie beispielsweise Greenpeace. In dem Schlammwasser aus den Rückhaltebecken sind zahlreiche Umweltgifte enthalten, die sich bei Dammbrüchen über größere Regionen verteilen. Allein im Jahr 2015 waren davon die Anrainer des Flusses Rio Doce auf einer Länge von mehr als 600 Kilometern betroffen.

Der Schaden ist auch nach dem Dammbruch von Brumadinho hoch

Am frühen Sonntagmorgen wurden die Such- und Rettungsarbeiten in Minas Gerais wieder aufgenommen. In der Region wird derzeit ein anderes Rückhaltebecken einer Eisenerzmine kontrolliert entleert, da dort ein weiterer Dammbruch nicht ausgeschlossen werden kann. In der Region hatte es in den letzten Tagen heftige Regenfälle gegeben. Sie behinderten auch die seit Freitag laufenden Rettungsmaßnahmen. Durch die Flutwelle in Brumadinho wurden zahlreiche Häuser beschädigt und Infrastrukturen zerstört. Auch mindestens eine Brücke hat die Flutwelle mitgerissen. Momentan laufen parallel zu den Rettungsarbeiten Bemühungen, eine ähnliche Verbreitung der Schlammmassen wie im Jahr 2015 zu verhindern. Sie sollen gestoppt werden, bevor sie der Retiro Baixo Staudamm erreichen.
Das brasilianische Justizministerium reagierte sofort. Es wurde ein Gerichtsbeschluss erlassen, durch welchen rund 260 Millionen US-Dollar von den Geldern der Betreibergesellschaft beschlagnahmt wurden. Davon sollen die Rettungsaktionen und die Arbeiten zur Beseitigung der Schäden finanziert werden. Außerdem muss die Betreibergesellschaft Vale mit einer empfindlichen Geldstrafe rechnen.

Quelle: CNN

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