Wer kennt sie nicht noch – die gelben Telefonzellen, die einst das Straßenbild in den Städten prägten. Doch mittlerweile sieht man die „Kisten zum Telefonieren“ kaum noch oder nur mit einem anderen Verwendungszweck. Fakt ist: Die Telekom baut unwirtschaftliche Telefonzellen zunehmend häufiger ab und verkauft sie.
1992 gab es in Deutschland noch 120.000 Telefonzellen. Heute sind bundesweit nur noch 17.000 Telefonzellen zu finden, wie ein Sprecher der Telekom dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) mitteilte.
Wer braucht noch eine Telefonzelle?
Er sprach davon, dass die Notwendigkeit der Telefonzellen deutlich zurückgehe. Statistisch betrachtet verfügt heute jeder Deutsche über mindestens einen Festnetzanschluss und ein Handy. Trotzdem gibt es nach wie vor Orte, wo Telefonzellen stark genutzt werden. Als Beispiele nannte der Telekom-Sprecher Flughäfen und Bahnhöfe.
Trotzdem lohnt sich der Betrieb der Telefonzellen für die Telekom nur bedingt. Bei Zellen, die weniger als 50 Euro Umsatz pro Monat bringen, spricht die Telekom von einer „extrem unwirtschaftlichen“ Zelle. In diesen Fällen sucht man das Gespräch mit Städten und Gemeinden, um die Zellen abzubauen.
Telekom verkauft Telefonzellen
Die nicht mehr benötigten Telefonzellen verkauft die Telekom dann übrigens. Im Schnitt liegen die Kosten bei 600 Euro und mehr. Die Transportkosten kommen noch dazu. Die durchweg gelben Telefonhäuschen von einst sind aber bereits vergriffen, heißt es weiter.
Was man mit einer Telefonzelle anfängt, ist unterschiedlich. Beispiele gibt es viele. So wird eine ausrangierte Telefonzelle im thüringischen Städtchen Ruhla etwa als Bücherbox genutzt. Jeder kann dort ausgelesene Bücher hinbringen und/oder sich neue Bücher mitnehmen, so dass der Lesespaß kein Ende nimmt. So wurde aus einer Telefonzelle quasi eine Bibliothek der besonderen Art.
Die weltweit erste öffentliche Telefonzelle wurde übrigens schon am 28. Januar 1878 in New Haven im US-Bundesstaat Connecticut aufgestellt. In Dänemark folgte der so genannte Telefonkiosk um die Jahrhundertwende.
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