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Benzin und Diesel könnten wieder billiger werden

Nach den letzten Begrenzungen der Fördermengen durch die OPEC hatten sich die Rohölpreise an den Börsen auf einem deutlich erhöhten Niveau stabilisiert. Doch in der zweiten Märzwoche gab es erneut einen Preisverfall. Der Grund dafür die die Erhöhung der täglichen Fördermenge in Saudi-Arabien. Sie begann bereits im Februar 2017 und macht ein zusätzliches Volumen von rund 263.300 Barrel pro Tag aus. Das ist dem aktuellen Monatsbericht der OPEC zu entnehmen. Die Börse reagierte mit einem Minus von knapp 60 Cent pro Barrel bei der Sorte Brent für Lieferungen, die ab Mai 2017 erfolgen. Die Preise der Sorte WTI gaben für Lieferungen ab April 2017 um fast 70 Cent pro Barrel nach.

Verstößt Saudi-Arabien damit gegen OPEC-Vereinbarungen?

Diese Frage muss klar verneint werden. Es gab bei der im Januar beschlossenen Senkung der Förderquote einige Länder, die sich nicht an die OPEC-Vereinbarung gehalten haben. Saudi-Arabien hatte zu Beginn durch freiwillige Zusatzreduzierungen der Fördermenge den Überschuss kompensiert, der dadurch entstanden war. Mit der Steigerung der Fördermenge ab Februar 2017 hat Saudi-Arabien lediglich die freiwillige Zusatzbeschränkung zurückgefahren und liegt jetzt auf dem Niveau, welches für das Land mit der OPEC vereinbart worden war. Dennoch werden die Vorgaben der OPEC vom Januar 2017 überschritten. Sie lauteten auf eine Gesamtfördermenge von 9,8 Millionen Barrel pro Tag. Nach dem aktuellen Bericht werden jedoch 10,011 Millionen Barrel Erdöl pro Tag gefördert. Khalid Al-Falih, der für die Erdölförderung in Saudi-Arabien zuständige Minister, betonte in seinem Statement, dass das Land nicht dauerhaft die Lasten der Verstöße anderer an der Vereinbarung beteiligten Ölförderstaaten tragen könne.

Welche Bedeutung hat Erdöl für Saudi-Arabien?

Die saudi-arabische Wirtschaft bezieht einen Großteil ihrer Stärke aus der Förderung, dem Verkauf und der Verarbeitung von Erdöl. Der größte Erdölkonzern des Landes, Saudi Aramco, befindet sich in staatlichem Besitz. Auf dem Staatsgebiet von Saudi-Arabien befindet sich nach Statistiken aus dem Jahr 2014 rund 16,3 Prozent aller auf der gesamten Welt noch verfügbaren Erdölreserven. Damit belegt es auf der Rangliste der Länder mit den größten Erdölreserven nach Venezuela den zweiten Platz. Venezuela brachte es 2014 noch auf 18,1 Prozent der weltweit verfügbaren Erdölreserven. Russland landete zeitgleich mit 4,9 Prozent auf dem achten Platz und die USA mit 2,2 Prozent auf dem elften Platz.

Quelle: n-tv

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