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Beamtenbund befürwortet einen neuen Bahnstreik

Am 12. Dezember 2014 saßen die Deutsche Bahn und die die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft, EVG, erneut am Verhandlungstisch. Die nächste Verhandlungsrunde zwischen der Lokführergewerkschaft GDL und der Deutschen Bahn steht für den 17. Dezember 2014 an. Die EVG hatte bis zum 12. Dezember 2014 Streikruhe zugesichert. Sollte es bei der neuerlichen Verhandlungsrunde nicht zu Fortschritten kommen, dürfte es demnächst einen neuen umfangreichen Bahnstreik geben. Inzwischen sind sich aber beide Gewerkschaften einig, dass dieser nicht in der Weihnachtszeit stattfinden sollte. Bei der GDL geht es frühestens ab 11. Januar 2015 mit einem Bahnstreik weiter. Die EVG kündigte nach den Verhandlungen am 12. Dezember 2014 an, dass sie ebenfalls bis zum Jahresende auf einen weiteren Bahnstreik verzichten wird. Mann wolle mit dem Streik schließlich die Deutsche Bahn unter Druck setzen und nicht die Reisenden ärgern, gaben Vertreter der EVG nach Verhandlungsende an.

Beamtenbund steht hinter der GDL

Die Lokführergewerkschaft GDL ist Mitglied im deutschen Beamtenbund. Von der dortigen Führung gab es „grünes Licht“ für einen neuerlichen Bahnstreik. Das brachte Vorstandsmitglied Willi Russ in einem Interview mit der Süddeutschen Zeitung zum Ausdruck. Danach müssen sich die Reisenden auf einen Bahnstreik in einer Dimension einstellen, wie es ihn so bisher in Deutschland noch nicht gegeben hat. Alle bisherigen Bahnstreiks bezeichnete Willi Russ zu den jetzt drohenden Arbeitskämpfen wörtlich als „Kinderkram“. Gleichzeitig betonte der zweite Vorsitzende des Beamtenbunds, dass die Streikkassen gut gefüllt sind, aus denen die Mitglieder der GDL während der Zeit der Bahnstreiks Zahlungen erhalten.

Was könnte den Reisenden in den nächsten Tagen bevorstehen?

Dass ein alleiniger Bahnstreik der GDL-Mitglieder recht gut aufgefangen werden kann, hat die Deutsche Bahn bereits unter Beweis gestellt, indem sie sich kurzerhand Ersatzpersonal aus dem benachbarten Ausland zur Besetzung der ICE-Verbindungen holte. Ein Bahnstreik durch die EVG wäre jedoch mit erheblich mehr Problemen verbunden, da beispielsweise auch die in den Stellwerken beschäftigten Mitarbeiter zur EVG gehören. Werden die Stellwerke bestreikt, hätten die Reisenden nicht einmal mehr die Möglichkeit, auf die Verbindungen anderer Eisenbahngesellschaften auszuweichen. Auch beim Flugverkehr besteht keine Garantie, dass die Reisenden pünktlich ans Ziel kommen, da die Differenzen zwischen der Lufthansa und der Pilotengewerkschaft Cockpit auch noch nicht geklärt sind. Die „lachenden Dritten“ werden die Fernbusunternehmen sein. Das könnte für die Deutsche Bahn langfristige Folgen haben, denn viele Reisende dürften der DB allein schon wegen der günstigeren Preise für die Nutzung der Fernbuslinien dauerhaft als Kunden verloren gehen.

Quelle: Süddeutsche Zeitung

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