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Baupreise erreichen 50-Jahres-Höchstwerte

Crane and building construction site on background of sky

Die Baupreise schnellen in die Höhe. Holz, Stahl und Dämmwolle sind längst zur Mangelware geworden und das Ende der Mehrwertsteuersenkung macht sich ebenfalls bemerkbar. Aktuell klettern die Baupreise so stark, wie seit über 50 Jahren nicht mehr.

Hauptgründe für die massiv steigenden Baupreise sind der aktuelle Immobilienboom, sowie die Materialengpässe, die sich auch in der Bauwirtschaft zunehmend bemerkbar machen. Die Preise für den Neubau konventionell gebauter Wohngebäude sind im August 2021 gut 12,6 Prozent höher gewesen als noch ein Jahr zuvor. Das geht aus einer Mitteilung des Statistischen Bundesamts hervor. Zuletzt gab es Anstiege in dieser Größenordnung 1970 (plus 13,1 Prozent).

Warum sich die Mehrwertsteuersenkung jetzt auswirkt

Im zweiten Halbjahr 2020 hat die Regierung die Mehrwertsteuer von 19 auf 16 Prozent gesenkt – allerdings nur befristet. Dadurch kommt es zu einem noch größeren Anstieg der Baupreise. Dennoch hätten sie auch ohne diesen Effekt noch 9,7 Prozent im Jahresvergleich zugelegt.

Hauptgrund sind drastisch gestiegene Materialpreise. Die Nachfrage nach Baumaterialien, wie Holz, Stahl und Dämmstoffen auf den Weltmärkten ist immens – und das sorgt für sprunghaft ansteigende Kosten.

Bereits im Mai zeichneten sich deutliche Preissteigerungen ab, damals lagen sie bei 6,4 Prozent. Verglichen mit dem Mai kletterten die Baupreise im August sogar nochmals um 3,5 Prozent.

Wo liegen die höchsten Steigerungen?

Die größten Steigerungen finden sich bei den Preisen für Zimmer- und Holzbauarbeiten. Hier sind aufgrund der erhöhten Nachfrage nach Bauholz im In- und Ausland Preissteigerungen von 46,5 Prozent zu verzeichnen gewesen.

Insgesamt stiegen die Kosten für Rohbauarbeiten an Wohngebäuden von August 2020 bis August 2021 um 14,5 Prozent. Um 15 Prozent erhöhten sich die Preise für Entwässerungskanal- und Betonarbeiten. Bei Dachdeckungs- und -abdichtungsarbeiten kletterten die Preise um 14,5 Prozent, bei Klempnerarbeiten um 13,8 Prozent.

Ein Plus von elf Prozent verzeichneten die Preise für Ausbauarbeiten. Auch bei den Instandhaltungsarbeiten gab es einen Anstieg um 11,9 Prozent. Dabei sind die klassischen Schönheitsreparaturen noch gar nicht mit eingearbeitet.

Die Neubaupreise für Bürogebäude erhöhten sich binnen Jahresfrist um 12,6 Prozent, bei Neubauten für gewerbliche Betriebsgebäude gab es ein Plus von 13,3 Prozent. Nicht zuletzt legten auch die Preise im Straßenbau um sieben Prozent zu.

Quelle: Reuters

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