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Bahnstreik ab 4. Mai 2015 – die öffentliche Meinung

Dass der Unmut derjenigen wächst, die vom neuerlichen Bahnstreik ab dem 4. Mai 2015 betroffen sind, ist nur allzu verständlich. Viele Menschen kommen nicht zur Arbeit und erleiden dadurch Einbußen, weil die Fehlstunden von ihren Stundenkonten abgezogen werden oder sie gar Urlaubstage dafür opfern müssen. Bei allem Verständnis für die Forderungen der Mitglieder der Lokführergewerkschaft GDL setzt in der öffentlichen Meinung zur Vorgehensweise der GDL mittlerweile eine Trendwende ein. Sie macht sich auch in der Presse inzwischen bemerkbar, wie ein Blick auf den Pressekompass beweist.

Viele Redaktionen kritisieren den Bahnstreik ab 4. Mai 2015

Heftige Kritik kommt aus der Redaktion der „Frankfurter Allgemeine Zeitung“. Nach Meinung der Redakteurin Kerstin Schwenn sollten „Tarifschlichter und Paartherapeuten“ in die Verhandlungen zwischen der GDL und der Deutschen Bahn einbezogen werden. Für die Beteiligung neutraler Dritter an den Tarifverhandlungen spricht sich auch Thomas Fülling aus, der als Redakteur für die „Berliner Morgenpost“ tätig ist. Doch das möchte die GDL nicht. Die Rührungsspitze rund um Claus Weselsky will die Deutsche Bahn lieber mit einem neuen Bahnstreik ab 4. Mai 2015 unter Druck setzen. Ulrich Clauß, einer der Redakteure der Zeitung „Die Welt“ kritisiert vor allem die mangelnde Kompromissbereitschaft beider Parteien. Er bezeichnet die Haltung der GDL und der deutschen Bahn in einem Statement wörtlich als „Entweder-Oder-Mentalität“. Außerdem betonte er, dass die angekündigten gesetzlichen Regelungen zur Tarifeinheit hier eine wichtige Rolle spielen.

Was meint der Pressekompass noch zum Bahnstreik ab 4. Mai 2015?

Im „Kölner Stadt-Anzeiger“ räumt Joachim Frank ein, dass die Deutsche Bahn mit ihrer Hinhaltetaktik mit Blick auf eben diese neuen Gesetze zur Tarifeinheit den am 4. Mai 2015 beginnenden Bahnstreik provoziert haben könnte. Aus der Redaktion „Neues Deutschland“ meldete sich Tom Strohschneider zu Wort. Er lobt die harte Haltung von Claus Weselsky. Die von der Bundesregierung angekündigten Regelungen zur Tarifeinheit bezeichnet er wörtlich als „Aushöhlung des Streikrechts“. Den nunmehr für sechs Tage angekündigten Bahnstreik hält er für durchaus angemessen, auch wenn die Konsequenzen für die Deutsche Bahn und die Reisenden „schmerzhaft“ sind. Genau gegenteiliger Meinung ist Karin Eimler von der „Südwest Presse“. Sie lobt das Entgegenkommen der Deutschen Bahn und wirft Claus Weselsky und der GDL vor, den Bahnstreik ab 4. Mai 2015 als reine Demonstration der Macht zu betrachten, bei dem die Interessen der Lokführer nur eine untergeordnete Rolle spielen.

Quelle: Spiegel

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