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Bahn will Bewerbern das Leben einfach machen

Die Deutsche Bahn muss in den kommenden Jahren auf gut die Hälfte ihrer Belegschaft verzichten, da diese aus Altersgründen aus dem Unternehmen ausscheiden wird. Jetzt sucht man händeringend nach Tausenden neuen Mitarbeitern und denen will man die Bewerbung so einfach wie nur irgend möglich machen.

Angehende Azubis bei der Deutschen Bahn müssen dann keine Bewerbungsschreiben mehr erstellen. Bereits ab dem bevorstehenden Herbst soll es möglich sein, über eine Online-Plattform nur noch Lebenslauf und Zeugnisse für die Bewerbung einzureichen. Personalerin Carola Hennemann erklärte dazu, dass man es den Bewerbern so einfach wie möglich machen wolle. Insgesamt plant die Deutsche Bahn noch in diesem Jahr 19.000 neue Mitarbeiter einzustellen, darunter 3.600 Auszubildende.

Diese Stellen will die Bahn besetzen

Gut die Hälfte der Belegschaft wird die Deutsche Bahn in den kommenden Jahren aus Altersgründen verlassen. Dabei sind nicht nur IT-Experten und Ingenieure darunter, sondern auch Lokführer und Fahrdienstleiter. Um trotzdem für ausreichend Nachwuchs zu sorgen, will man es Bewerbern künftig möglichst einfach machen, sich bei der Bahn zu bewerben. Hennemann erklärt dazu, dass ein Motivationsschreiben für Schüler schon sehr schwierig sei.

Ebenso seien andere Bewerber froh, wenn sie nicht so viel schreiben müssen. Sie begründet dies damit, dass man die Motivation ohnehin noch einmal im persönlichen Gespräch abkläre. Der Verzicht auf das Anschreiben soll zunächst für alle Azubis gelten, die ab 2019 eine Ausbildung bei der Deutschen Bahn anfangen wollen. Außerdem prüfe man, ob es noch andere Berufsgruppen gibt, bei denen der Verzicht aufs Anschreiben Sinn macht. Dafür wolle man zunächst die geplanten Erfahrungen auswerten.

Pensionierungswelle trifft viele Unternehmen

Dabei ist es nicht nur die deutsche Bahn, die vor einer regelrechten Pensionierungswelle steht, Auch andere Unternehmen und öffentliche Verwaltungen suchen händeringend nach Nachwuchskräften, allen voran nach Ingenieuren. Auch bei den Lokführern der Bahn gibt es bereits Engpässe. Ein Grund dafür ist die Forderung von Union und SPD, dass ab 2030 gut 280 Millionen Fahrgäste mit ICE und Intercity befördert werden sollen. Das sind doppelt so viele wie 2017. Die Bahn selbst hatte sich bis 2030 ein Ziel von 180 Millionen Fahrgästen gestellt.

Für gut 12.000 der 19.000 zu besetzenden Stellen hat die Deutsche Bahn bereits geeignete Bewerber gefunden, 10.000 von ihnen haben die Arbeit bereits aufgenommen. Besonders schwierig ist die Suche nach passenden Mitarbeitern in Bayern und Baden-Württemberg, so Hennemann. Daher gibt es mittlerweile auch einen Bonus für die Personalsuche: Wenn Bahn-Mitarbeiter neue Kollegen werben, erhalten sie bis zu 1.500 Euro dafür.

Ebenso sucht die Bahn mittlerweile öfter im Ausland nach geeignetem Personal, so dass man Ingenieure bereits aus Spanien und Griechenland nach Baden-Württemberg geholt hat. Für die S-Bahn in Stuttgart hat man sogar schon deutsch sprechende Kroaten eingestellt. Selbst Quereinsteiger werden umgeschult.

Quelle: dpa

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