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„Bad Bank“ Pläne der Deutschen Bank

Wie aus einem Bericht der „Financial Times“ hervorgeht, plant die Deutsche Bank die Einrichtung einer „Bad Bank“, in die sie Wertpapiere mit einem Gesamtwert von 50 Milliarden Euro auslagern will.

Im Rahmen des geplanten Konzernumbaus bei der Deutschen Bank sollen die Risiken von Wertpapieren in eine „Bad Bank“ ausgelagert werden. Vor allem lang laufende Derivate, die in den letzten Monaten und Jahren kaum Erträge abgeworfen haben, sollen betroffen sein. Diese sollen ein Volumen bis zu 50 Milliarden Euro haben und in eine interne Abwicklungseinheit ausgelagert oder gar verkauft werden. Das berichtet die „Financial Times“ unter Berufung auf Insider.

Deutsche Bank will Aktienhandel schrumpfen

Die Deutsche Bank hatte Ende März die aktuelle Bilanz vorgelegt. Die gesamte Bilanzsumme belief sich demnach auf 1,44 Billionen Euro. Der Marktwert der Derivate wurde mit 331 Milliarden Euro ausgewiesen.

Weiterhin plant die Deutsche Bank, die Aktienhandels- und Zinshandelsgeschäfte außerhalb Europas deutlich zu schrumpfen oder sogar komplett zu schließen. Allerdings wollte die Bank den Bericht der „Financial Times“ nicht kommentieren. Stattdessen verwies man auf frühere Aussagen zum Thema. Wie ein Sprecher der Bank mitteilte, habe man bereits „auf der Hauptversammlung im Mai angekündigt“, dass man weitere Maßnahmen ergreifen wolle, um die Profitabilität wieder zu steigern. Darüber wolle man sowohl Mitarbeiter, als auch Aktionäre, Kunden und die Öffentlichkeit so schnell wie möglich informieren.

Experten skeptisch gegenüber „Bad Bank“ Plänen

Wenn die Deutsche Bank ihre Derivate also intern abwickeln oder verkaufen würde, würde dies sicher die Risiken minimieren. Allerdings wäre der Effekt laut Kian Abouhossein, Analyst bei JPMorgan, nicht allzu groß. Schon Anfang Juni hatte Abouhossein in einer Studie geschrieben, dass er selbst bei der Einrichtung einer „Bad Bank“ nicht von einem Abbau der Risiken im großen Stil ausgehe. Der Effekt auf die Eigenkapitalrendite würde sich bei einer Auslagerung von Papieren im Wert von 50 Milliarden Euro zudem nur minimal auswirken.

Ebenfalls sieht der Experte den Abbau des Aktien- und Anleihegeschäfts nicht als nachhaltig wirksam an. Stattdessen müsste die Deutsche Bank in der Verwaltung massiv Stellen abbauen, um einen wirksamen Effekt zu erzielen.

Quelle: dpa

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