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Autismus-Sonntag – Krankheit mit vielfältigen Erscheinungen

Heute begeht man in den Kirchen einen Gebetstag für Menschen mit Autismus. Der Autismus-Sonntag fällt jährlich auf den zweiten Sonntag im Februar und wurde erstmals im Jahr 2002 begangen. Ursprünglich in Großbritannien ausgerufen, hat sich der Autismus-Sonntag mittlerweile zu einem weltweiten Event vor allem in den Kirchen entwickelt.

Wie kann Autismus auftreten?

In Deutschland unterscheidet man drei Formen des Autismus: Den frühkindlichen Autismus, das Asperger-Syndrom und den atypischen Autismus. Der frühkindliche Autismus betrifft ein bis sechs von 1.000 Kindern, wobei bei mehr als zwei Dritteln von ihnen auch eine zusätzliche geistige Behinderung vorliegt. Die Geschlechterverteilung ist beim frühkindlichen Autismus deutlich: Jungen sind etwa vier Mal so oft betroffen wie Mädchen. Typische Symptome sind die Zurückgezogenheit der Kinder in eine eigene Gedankenwelt und eine nicht bzw. kaum vorhandene Interaktion mit den Mitmenschen.

Das Asperger-Syndrom dagegen wird häufig erst ab dem dritten Lebensjahr des Kindes beobachtet. Die Symptome ähneln zum Teil denen des frühkindlichen Autismus. Allerdings sind Sprache und Intelligenz beim Aspeger-Syndrom normal entwickelt, lediglich die Ungeschicktheit und die gestörten zwischenmenschlichen Beziehungen fallen hier deutlich auf.

Bleibt noch der atypische Autismus, der auch als psychogener Autismus bezeichnet wird. Der atypische Autismus ist vergleichbar mit dem frühkindlichen Autismus, jedoch setzt er erst nach dem dritten Lebensjahr (atypisches Erkrankungsalter) ein oder er beinhaltet nicht alle Symptome (atypische Symptomatik).

Welche Ursachen kann Autismus haben?

Für Autismus können verschiedene Ursachen eine Rolle spielen. Man geht mittlerweile davon aus, dass genetische Ursachen den Hauptgrund für die Erkrankung darstellen. Bei insgesamt zehn von 15 Autismus-Patienten fanden Forscher das „Fragile X-Chromosom“.

Auffälligkeiten in bestimmten Hirnabschnitten wurden bei Autismus-Patienten ebenfalls gefunden, wobei eine generelle Veränderung des Gehirns bisher noch nicht nachgewiesen werden konnte. Die betroffenen Hirnareale sind dabei für die sozialen und kommunikativen Fähigkeiten verantwortlich. Allerdings ist bisher nicht geklärt, ob diese Auffälligkeiten durch den Autismus entstanden sind oder diesen ausgelöst haben.

Ebenfalls fand man bereits heraus, dass autistische Kinder oft einen erhöhten Wert der Botenstoffe Dopamin und Serotonin aufwiesen. Diese Tatsache macht aber auch eine Therapie mit entsprechenden Serotonin-Wiederaufnahmehemmern sinnvoll.

Quelle: autismus Deutschland e.V.

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