Aktuell vermehrte Beeinträchtigungen im Eisenbahnverkehr

Wer am Wochenende auf den Eisenbahnverkehr angewiesen ist, sollte sich in mehreren Regionen auf erhebliche Beeinträchtigungen einstellen.

Die größte Herausforderung bei den Beeinträchtigungen im Eisenbahnverkehr am vorletzten Novemberwochenende 2022 stellen die Folgen des Zugunglücks im Landkreis Gifhorn dar. Der vom Unfall betroffene Abschnitt gehört zur ICE-Verbindung zwischen Berlin und Hannover. Dort wird es nach den offiziellen Angaben der Deutschen Bahn noch mindestens bis Sonntag (20. November 2022) zu erheblichen Beeinträchtigungen kommen. Sie umfassen sowohl Zugausfälle als auch deutliche Verspätungen durch die notwendigen Umleitungen.

Welche Beeinträchtigungen gibt die deutsche Bahn als Folge des Unfalls an?

Auf der ICE-Strecke von Hamm und Münster nach Berlin müssen Reisende mit Verspätungen von circa 90 Minuten rechnen. Der Bahnhof Wolfsburg kann bis zur Räumung der Unfallstelle und der Reparatur der beschädigten Gleise und Oberleitungen im Landkreis Gifhorn nicht bedient werden. Aufgrund der notwendigen Umleitung gibt es einen zusätzlichen Halt in Stendal. Die aus der Schweiz kommenden ICE-Linien über Karlsruhe und Frankfurt nach Berlin können die Bahnhöfe Göttingen, Kassel und Wolfsburg nicht anfahren und halten stattdessen in Halle (Saale) und Erfurt.
Auf der Fernstrecke zwischen Amsterdam und Berlin über Osnabrück und Hannover gibt es einen Teilausfall, denn die Strecke zwischen Hannover und Berlin kann vorübergehend nicht bedient werden. Zusätzlich von Ausfällen betroffen ist die ICE-Linie, die zwischen Leipzig und Norddeich Mole über Magdeburg und Hannover verkehrt. Sie verkehrt in den nächsten Tagen lediglich zwischen Norddeich Mole und Hannover. Der Abschnitt zwischen Hannover und Leipzig kann gleichfalls nicht bedient werden.

Zahlreiche Beeinträchtigungen am Wochenende auch im Regionalverkehr

Wer im Raum Würzburg und Aschaffenburg die Regionalbahnen RB 53 und RB 79 sowie RB 80 und RB 85 nutzen möchte, muss sich ebenfalls auf Zugausfälle und teilweisen Schienenersatzverkehr einstellen. Nach den Angaben von DB Regio Bayern sind hier Instandhaltungsarbeiten an den Zügen verantwortlich. Bei den Regionalbahnen RB 85 sowie RE 87 und RB 88 kommt ein erhöhter Krankenstand beim Fahrpersonal und beim Stellwerkspersonal hinzu. Personalnotstand gibt es außerdem bei der Tauberbahn. Mit einem ähnlichen Problem kämpft die Deutsche Bahn auch bei der S-Bahn-Linie S 47 in Halle (Saale). Sie führen zu massiven Zugausfällen, wobei hier jedoch die Möglichkeit des Ausweichens auf die Straßenbahnlinie 12 besteht. Dort erkennt die HAVAG für die Nutzung der Straßenbahn ausnahmsweise die Bahnfahrscheine für die Zone 210 an.
Zwischen Kempten und Kaufbeuren in Bayern fallen ebenfalls Regionalzüge aus. Hier sind Verzögerungen bei Bauarbeiten verantwortlich. Nach den Angaben der Deutschen Bahn wurde als neuer Fertigstellungstermin der 29. November 2022 geplant.

Wo gibt es noch beachtenswerte Änderungen im Eisenbahnverkehr?

In Sachsen sind mehrere S-Bahn-Linien von Einschränkungen betroffen. Bei der Leipziger S-Bahn kann die Linie S 1 den Abschnitt zwischen dem Hauptbahnhof und dem Halt Stötteritz nicht bedienen. Bei der Linie S 6 steht der Streckenabschnitt zwischen dem Hauptbahnhof und der Leipziger Messe nicht zur Verfügung. Diese Beeinträchtigungen gelten auch in der gesamten Advents- und Weihnachtszeit, denn die Deutsche Bahn gibt als voraussichtliches Ende den 9. Januar 2023 an. Noch bis zum 23. November 2022 gibt es außerdem Einschränkungen auf der Strecke zwischen Altenberg und Heidenau (Regionalbahn RB 72). Hier gibt es aufgrund von Bauarbeiten an den Gleisen Schienenersatzverkehr.
In Hessen müssen sich körperbehinderte Reisende auf Einschränkungen einstellen. Betroffen sind die Regionalbahnen RB 41 (Frankfurt – Treysa) und RB 49 (Hanau – Gießen). Hier musste die DB Regio AG die Centralbahn GmbH um Unterstützung bitten, um den planmäßigen Verkehr der Züge zu sichern. Dadurch sind nicht alle auf der Strecke verkehrenden Züge barrierefrei zugänglich. Diese Einschränkungen gelten nach den Angaben der Deutschen Bahn voraussichtlich bis zum 10. Dezember 2022.

Anmerkung der Redaktion: Diese Aufzählung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Reisende sollten sich bereits bei der Planung ihrer Fahrten bei der Deutschen Bahn über den aktuellen Stand der absehbaren Umleitungen, Verspätungen und Zugausfälle informieren.

Quelle: Deutsche Bahn, DB Regio

About Author