
Das
Das Grab von Tutanchamun wäre beinahe unentdeckt geblieben
Theodore Monroe Davis hatte zum Zeitpunkt des Lizenzverkaufs die Suche im Tal der Könige bereits für erschöpft gehalten. Dieser Auffassung schloss sich auch Lord Carnarvon im Jahr 1921 an, obwohl er gemeinsam mit Howard Carter bereits einige Erfolge vorweisen konnte. Dazu gehörte beispielsweise die Entdeckung einer Siedlung zwischen den Gräbern von Ramses II. und Ramses VI. (KV7 und KV9). Lord Carnarvon wollte keine Gelder mehr für weitere archäologische Suchen im Tal der Könige geben. Am Ende stellte er seine Grabungslizenz Howard Carter für ein weiteres Jahr zur Verfügung. Danach ging alles sehr schnell. Carter hatte umfangreiche Recherchen angestellt und wurde binnen einer Woche nach seiner Ankunft in Luxor fündig. Das erste Anzeichen für das Grab des Tutanchamun war eine Treppenstufe, die zufällig von einem Jungen entdeckt wurde, der den für Carter tätigen Arbeitern Wasser brachte. Nach weiteren Grabungen rund um die Treppenstufe wurden mehrere intakte Kartuschen-Siegel gefunden. Die Arbeiten zur kompletten Freilegung des Grabs von Tutanchamun dauerten bis zum Herbst 1930.
Warum ist das Grab von Tutanchamun eine archäologische Besonderheit?
Der wichtigste Fakt ist, dass sich die Mumie von Tutanchamun bis heute in der ursprünglichen Grabstätte befindet. Sie kann in einem Sarg aus Plexiglas besichtigt werden. Der Sichtsarg wurde mit einem internen Klimatisierungssystem ausgestattet. Das Grab von Tutanchamun hat für die Geschichtsforschung eine große Bedeutung, denn darin war der überwiegende Teil der Grabbeigaben noch vorhanden. Neben Möbeln, Schmuck und anderen Alltagsgegenständen wurden auch die goldene Totenmaske, ein goldener Thron sowie der zerlegte Streitwagen des Pharaos gefunden. Zudem bieten die erhaltenen Grabbeigaben einen Einblick in die Musikkultur der damaligen Zeit. Viele Funde aus dem Grab von Tutanchamun werden heute in bekannten Museen in Ägypten ausgestellt. Einzelne Teile fielen allerdings den Plünderungen im Rahmen einer Revolution im Jahr 2011 zum Opfer und konnten von den Ermittlungsbehörden bis heute nicht gefunden und beschlagnahmt werden.
Quelle: Griffith Institute, Getty Institute, Theban Mapping Project
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