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ADFC kritisiert: Zu wenig Radwege in Sachsen

Der Allgemeine Deutsche Fahrradclub (ADFC) kritisiert, dass es in Sachsen zu wenig Radwege gibt und fordert ein deutlich höheres Tempo beim Ausbau der Radwege. In Dresden erklärte Landeschef Olaf Matthies, dass der Freistaat durchaus ein Land der Radfahrer werden könne, wenn es denn ausreichend Radwege gäbe. Aktuell sind lediglich elf Prozent der Staats- und 27,5 Prozent der Bundesstraßen Sachsens von einem Radweg gesäumt. Die Anteile liegen bundesweit mit 25 bzw. 40 Prozent deutlich höher. Bis 2025 wünscht sich der ADFC ähnliche Werte auch für Sachsen und hat deshalb entsprechende Forderungen an die Staatsregierung gestellt. Darin heißt es auch, dass man mehr Personal für die Planung der Radwege einsetzen müsse.

Verkehrsministerium sieht Problematik in Sachsen bereits

Im Verkehrsministerium hat man das Problem bereits erkannt, es sei auch klar, dass die Kommunen wesentlich mehr Unterstützung bei der Planung benötigen. Seit diesem Jahr aber könnten die Kommunen diese Planer einkaufen, wie Wirtschaftsstaatssekretär Hartmut Mangold erklärt. Bis zu 15 Prozent der Baukosten würden für die Planereinsätze gefördert. Damit liege Sachsen, im Vergleich zu anderen Ländern, klar an der Spitze.

Der Radfahrer-Verband ADFC kritisiert, dass der Freistaat Geld verschenke. Dieses werde zwar zum Ausbau der Radwegenetze vom Bund zur Verfügung gestellt, von Sachsen aber an diesen zurückgegeben, weil die Planungen nicht vorankommen. Alleine 2013 seien lediglich 2,9 Millionen Euro vom Bund für den Radwegeausbau genutzt worden, dabei habe dieser sogar 3,6 Millionen Euro an Mitteln zur Verfügung gestellt. Ein Jahr später hätte Sachsen 7,6 Millionen Euro zur Verfügung gehabt, aber lediglich 4,5 Millionen Euro tatsächlich für den Radwegeausbau ausgegeben.

1.000 Kilometer zusätzliche Radwege in Sachsen nötig

Damit der Freistaat Sachsen den Bundesdurchschnitt beim Radwegenetz erreicht, müssten im Schnitt an Bundesstraßen 30 Kilometer, an Staatsstraßen 70 Kilometer Radwege pro Jahr gebaut werden. Das würde bis 2025 einer zusätzlichen Radwegestrecke von 1.000 Kilometern entsprechen. Derzeit plant das Land aber nur gut 538 Kilometer ein.

2015 hatte man für den Bau von Radwegen im Landesetat vier Millionen Euro vorgesehen, für dieses Jahr sind acht Millionen Euro geplant. Wie der ADFC mitteilte, seien aber wenigstens 20 Millionen Euro nötig. Weiter forderte der ADFC die Landesregierung auf, landesweit 25 Fahrradstationen einzurichten, in denen die Räder beim Umstieg auf öffentliche Verkehrsmittel sicher abgestellt werden können. Auch diese Abstellmöglichkeiten fehlen jedoch noch an vielen Orten in Sachsen.

Quelle: MDR

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