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Hans-Dietrich Genscher verstorben

Wie das Büro des einstigen deutschen Außenministers offiziell bestätigt hat, ist Hans-Dietrich Genscher am 31. März 2016 in Wachtberg-Pech an den Folgen eines Herz-Kreislauf-Versagens im Alter von 89 Jahren verstorben. Mit ihm ging ein Mensch, der die deutsche Politik über lange Zeit hinweg entscheidend mitbestimmt hat. Hans-Dietrich Genscher war nicht nur von 1974 bis 1992 der deutsche Außenminister, sondern zuvor auch als Innenminister tätig. Außerdem stand er von 1974 bis 1985 an der Spitze der FDP und nahm fast 18 Jahre lang die Funktion des Vizekanzlers der Bundesrepublik Deutschland wahr.

Wissenswerte Fakten zum Leben von Hans-Dietrich Genscher

Hans-Dietrich Genscher erblickte am 21. März 1927 in der sachsen-anhaltinischen Metropole Halle im Stadtteil Reideburg als Sohn eines Juristen das Licht der Welt. Nach dem Besuch des Gymnasiums ging er zum Militär und wurde dort ohne sein Wissen zum Mitglied der NSDAP. Kurz vor Ende des II. Weltkriegs geriet er in Gefangenschaft. Nach der Freilassung legte er eine Ergänzungsreifeprüfung ab und schloss trotz einer schweren Tuberkulose ein Studium der Volkswirtschaftslehre und der Rechtswissenschaften an, welches er 1949 erfolgreich beendete. Danach arbeitete Hans-Dietrich Genscher drei Jahre lang beim Amtsgericht Halle als Referendar, bis er 1952 in die Westhälfte Deutschlands umsiedelte. Dort war er beim Amtsgericht Bremen tätig und absolvierte 1954 das zweite Staatsexamen im Bereich Jura.

Die politische Tätigkeit von Hans-Dietrich Genscher

Bis zu seinem Wechsel von Ostdeutschland nach Westdeutschland war Hans-Dietrich Genscher Mitglied der LPD und trat nach dem Umzug sofort in die FDP ein. Ab 1959 übernahm er für sechs Jahre den Fraktionsvorsitz und wurde schon 1962 der Bundesgeschäftsführer der FDP. 1974 wurde er zum Bundesvorsitzenden der Partei gewählt. Im Bundestag saß Hans-Dietrich Genscher durchgängig von 1965 bis 1998.
Eine der größten Herausforderungen in seiner Zeit als Bundesinnenminister war die Geiselnahme im Jahr 1972 im Rahmen der in München stattfindenden Olympischen Spiele. Damals verschaffte er sich den Respekt und die Achtung der Menschen, indem er sich selbst als Austausch für die als Geiseln genommenen Sportler aus Israel anbot. Nach dem Ende dieser Geiselnahme initiierte Hans-Dietrich Genscher die Schaffung der Spezialeinheit GSG 9.
In seiner Zeit als Außenminister fielen beispielsweise die Verhandlungen zur KSZE-Schlussakte sowie der NATO-Doppelbeschluss. Zu den größten Erfolgen von Hans-Dietrich Genscher bei der Tätigkeit als Außenminister gehören zweifelsfrei die Verhandlungen mit der ehemaligen DDR-Regierung über die Ausreiseerlaubnis für Tausende Menschen in der Deutschen Botschaft in Prag im Jahr 1989. Danach war er gemeinsam mit dem DDR-Außenminister Markus Meckel entscheidend an den Vorbereitungen der deutschen Wiedervereinigung beteiligt.
Quelle: FAZ, Focus, Wikipedia

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