Die Zahl der Unfälle von Radfahrern stieg zuletzt deutlich an. Grund genug für die Politik, sich mit einer Helmpflicht auf dem Rad zu befassen.
Schon seit einigen Jahren wird immer wieder diskutiert, ob ein Fahrradhelm verpflichtend eingeführt werden oder die Entscheidung für oder gegen ihn, dem einzelnen Radfahrer überlassen werden sollte. Jetzt hat sich Unionspolitiker Thomas Bareiß für eine generelle Helmpflicht ausgesprochen.
Unfallzahlen schnellen in die Höhe
Mittlerweile nutzen immer mehr Menschen das Fahrrad, so dass auch die Zahl der Unfälle deutlich steigt. Bestmöglichen Schutz dagegen bietet ein Helm, der „eigentlich schon bei allen Radfahrern obligatorisch sein“ sollte, so Bareiß. Zudem haben wir uns zum Ziel gesetzt, dass das Fahrrad „immer mehr zum Bestandteil unserer alltäglichen Mobilität werden“ soll. Aus diesem Grund hält Bareiß eine „Helmpflicht zum Schutz der Radfahrer“ für folgerichtig.
Vom ADAC heißt es, dass es bis dato keine Helmpflicht in Deutschland gibt, obwohl erwiesen ist, dass ein Helm bei einem Sturz vor vielen Kopfverletzungen schützen kann. Kritiker der Helmpflicht befürchten, dass die Bevölkerung diese Pflicht nicht akzeptieren und ihre Räder eher stehen lassen würde. Das wiederum würde dem Ziel, mehr Radverkehr zu forcieren, entgegenstehen.
Ampel stellt sich gegen Helmpflicht
Die Ampelregierung sieht in der Helmpflicht bisher keine Option. Valentin Abel, Berichterstatter der FDP für Radverkehr erklärte, dass man Radfahren natürlich sicherer machen müsse. Allerdings fordert er lediglich einen Aufruf zum freiwilligen Tragen eines Helms. Darüber hinaus seien bauliche Methoden und eine allumfassende Städteplanung für sichere Radwege unabdingbar. Die Helmpflicht sieht er auch deshalb kritisch, weil sie Angebote, wie das Bike-Sharing fast unmöglich machen würde.
Auf Anfrage der „Welt“-Zeitung erklärten auch SPD und Grüne, die Sicherheit von Radfahrern vorwiegend über eine verbesserte Straßeninfrastruktur verbessern zu wollen. Beide Parteien lehnen die Helmpflicht für Radfahrer ab. Lediglich die Linkspartei sowie die AfD zeigten sich für den Vorschlag offen.
Laut Statistischem Bundesamt stieg die Zahl bei Verkehrsunfällen getöteter Radfahrer im vergangenen Jahr um 26 Prozent. 474 Mal sind Radfahrer 2022 tödlich verunglückt.
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