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2. Februar 2021: Fünf Jahrzehnte Ramsar-Konvention

Weltkugel mit Baum

Am 2. Februar 2021 ist es genau ein halbes Jahrhundert her, dass die sogenannte Ramsar-Konvention in der gleichnamigen iranischen Stadt auf den Weg gebracht wurde.

Damit ist die Ramsar-Konvention eines der ältesten völkerrechtlichen Verträge, der auf den Schutz der Umwelt abzielt. Bis zum Inkrafttreten des der Konvention dauerte es allerdings noch bis zum Jahr 1975. Westdeutschland unterzeichnete den Vertrag erst im Februar 1976 kurz nach der Ratifizierung durch die Schweiz (Januar 1976). Die ehemalige DDR trat dem Abkommen erst zwei Jahre später bei. Inzwischen wurde die Konvention von mehr als 170 Staaten unterzeichnet. Das Datum der ursprünglichen Unterzeichnung wird seit 1997 bis heute als Weltfeuchtgebietstag für besondere Aktionen genutzt.

Worauf zielt die Ramsar-Konvention ab?

Die Ramsar-Konvention war ein Resultat einer großen Zählung von Wasservögeln in den 1960er Jahren. Dabei wurde einerseits eine drastische Reduzierung der Gesamtbestände als auch eine Minderung der Biodiversität (Artenvielfalt) festgestellt. Ursache dafür sind die unmittelbaren Folgen des Klimawandels sowie der Verlust an Feuchtgebieten beispielsweise durch Hochwasserschutzwälle an Flüssen sowie die Zuschüttung von Moorflächen für eine Nutzung als Bauland. Die Unterzeichnerstaaten der Ramsar-Konvention hielten deshalb einen intensiven Schutz der Feuchtgebiete für unverzichtbar. Er sollte fortan nicht nur auf regionaler und nationaler Ebene erfolgen, sondern auch grenzüberschreitende Maßnahmen beinhalten. Zudem verpflichten sich die Unterzeichnerstaaten zu einem verstärkten Informationsaustausch sowie zum nachhaltigen und ökologisch verträglichen Umgang mit Feuchtbiotopen. Eine Aufnahme in die Liste der Ramsar-Gebiete ist nicht mit rechtlich verbindlichen Aufgaben verbunden, sondern zertifiziert den verantwortungsbewussten Umgang der Eigentümer mit diesen Regionen.

Welche Regionen finden sich in der Ramsar-Liste?

Die Bundesrepublik Deutschland hat sich beispielsweise mit den Umweltschutzmaßnahmen im Wattenmeer bei Sylt für eine Aufnahme in die Ramsar-Liste qualifiziert. Österreich ist mit dem Nationalpark Donau-Auen vertreten. Eines der größten Schutzgebiete befindet sich in der Demokratischen Republik Kongo und bringt es auf eine Fläche von rund 6,5 Millionen Hektar. Auf dem zweiten Rang der größten Ramsar-Schutzgebiete landet der Queen Maud Gulf in Kanada mit etwa 6,2 Millionen Hektar. Ebenfalls unter den Top 10 der ausgedehntesten Feuchtgebiete nach der Ramsar-Konvention kommen Regionen in Botswana, dem Tschad, Mali, Bolivien und Brasilien.

Warum müssen Feuchtgebiete unbedingt erhalten bleiben

An vorderer Stelle bei der Erhaltung der Feuchtgebiete rangiert neben dem Artenschutz die ausgleichende Wirkung auf das globale Klima. Sie können immense Mengen Kohlenstoff aus der Luft aufnehmen und tragen so zur Begrenzung des Treibhauseffekts bei. Zudem spielen sie als Wasserspeicher und infolgedessen beim Hochwasserschutz sowie der Aufrechterhaltung schifffahrtstauglicher Wasserstände in den Flüssen in Trockenzeiten eine große Rolle. Hinzu kommt die Funktion der Feuchtgebiete als Filter und Speicher für eingetragene Nährstoffe und Schadstoffe, die dadurch nicht in vollem Umfang in Flüsse und von dort in die Weltmeere gelangen können.

Quelle: Ramsar RSIS

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