Alltagsmagazin.de

News und Tipps aus allen Lebensbereichen

15. Oktober: Der Tag des weißen Stockes

Blinder mit weißem Langstock

Mit dem Tag des weißen Stockes soll auf die alltäglichen Probleme blinder Menschen hingewiesen werden. Er findet alljährlich am 15. Oktober statt.

Die Vereinten Nationen starten den „Internationalen Tag des weißen Stockes“ im Jahr 1969. Er findet in Deutschland im Rahmen der „Woche des Sehens“ statt. Er ist alljährlich Anlass für Aktionen wie beispielsweise „Bitte Weg frei“, die als Gemeinschaftsaktionen der Verbände und Vereine der Blinden und Sehbehinderte organisiert werden.

Worum geht es bei der Aktion „Bitte Weg frei“ am Tag des weißen Stockes?

Leider gibt es noch immer zahlreiche Menschen, die keine ausreichende Rücksicht auf stark sehbehinderte oder blinde Mitmenschen nehmen. Das typische Beispiel dafür ist das Abstellen von Gepäckstücken oder Fahrrädern auf besonders gestalteten Leitlinien für Blinde. Sie finden sich beispielsweise in Bahnhöfen und Busbahnhöfen sowie an Bushaltestellen und den Bahnsteigen von Straßenbahnhaltestellen. Viele Kommunen integrieren solche Leitstreifen mittlerweile auch in Fußwege an stark befahrenen Straßen sowie in den Boden von Fußgängerzonen. Werden diese Bodenplatten mit Rippen zugestellt, müssen blinde Menschen Umwege machen, die für sie mit vermeidbaren Gefahren verbunden sind. Achten Sie deshalb bitte darauf, dass Sie solche mit dem weißen Stock gut ertastbare Leitstreifen nicht zustellen!

Der weiße Langstock wird 90 Jahre alt

Die offizielle Geschichte der weißen Stöcke für Blinde beginnt im Jahr 1931 in Frankreich. Die Erfinderin ist Guilly d’Herbemont. Sie orientierte sich an der Signalwirkung der weißen Stöcke, die zur Standardausrüstung der Polizistinnen und Polizisten in Paris gehörten und bei der manuellen Regelung des Straßenverkehrs zum Einsatz kamen. In den USA setzten sich zeitgleich die Lions Clubs für die Nutzung weißer Stöcke als Hilfsmittel und Erkennungszeichen für blinde und schwer sehbehinderte Menschen ein. Der heute übliche Langstock wurde in den 1940er Jahren durch den amerikanischen Augenarzt Richard Edwin Hoover entwickelt. Deshalb wird der Teleskop- oder Faltstock in den USA heute oft noch als Hoover-Cane bezeichnet.

Wer darf den weißen Langstock für blinde Menschen verwenden?

Die rechtliche Grundlage für die Nutzung der weißen Langstöcke sowie der Blindenabzeichen (drei schwarze Punkte auf gelbem Untergrund) findet sich in Deutschland im Paragrafen 2 der Verordnung über die Zulassung von Personen zum Straßenverkehr (kurz FeV). Das gilt auch für die Kennzeichnung von Führhunden für Blinde mit einem weißen Geschirr. Das Blindenabzeichen dürfen nur Menschen verwenden, die einen Schwerbehindertenausweis mit dem Merkzeichen „Bl“ besitzen. Dieses Merzeichen wird dann zuerkannt, wenn die Sehschärfe auf dem besseren Auge bei maximal 2 Prozent des als normal geltenden Sehvermögens liegt.

Quelle: FeV, Bund zur Förderung Sehbehinderter, Deutscher Blinden- Sehbehindertenverband e. V.

About Author