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Werden die E-Autos demnächst besser gefördert?

Eine Million Elektroautos soll bis zum Jahr 2020 auf deutschen Straßen unterwegs sein – das ist das erklärte Ziel der Bundesregierung. Um das zu schaffen, müssten Anreize geboten werden, um E-Autos zu kaufen. Im Nationalen Aktionsplan Energieeffizienz (Nape) des Wirtschaftsministeriums heißt es daher, dass Betriebe, die E-Autos als Dienstwagen nutzen, von deutlichen Steuervorteilen profitieren können. Der Aktionsplan, der der Nachrichtenagentur Reuters seit Mittwoch vorliegt, besagt, dass die Kaufpreise für die Fahrzeuge bereits im Jahr der Anschaffung zur Hälfte abgeschrieben werden können.

Laut einem Bericht der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ bestätigte das Bundeswirtschaftsministerium, dass man den Aktionsplan bereits Anfang Dezember im Kabinett vorlegen will. Derzeit stimme man die einzelnen Punkte mit den zuständigen Ressorts ab. Bisher werden andere Anreize, wie Kaufprämien, von der Regierung abgelehnt. Dennoch soll etwas geschehen, um die eine Million E-Autos in den nächsten fünf Jahren auf die Straße zu bringen. Schließlich würden diese eine gute Grundlage für das Erreichen des Klimaziels bieten. Und das besagt, dass im Jahr 2020 der CO2-Ausstoß um 40 Prozent gegenüber dem Jahr 1990 gesenkt werden soll.

Auto-Experten begrüßen den Aktionsplan für E-Autos

Auto-Experten begrüßen dagegen den Aktionsplan. Ferdinand Dudenhöffer, Automobil-Wirtschaftsexperte, freute sich, dass die E-Autos Unternehmen künftig nur noch die Hälfte kosten würden. Gleichzeitig kritisiert er, dass in punkto Elektromobilität bisher noch nicht viel passiert sei. Im Gegensatz zu Norwegen, den Niederlanden oder Frankreich werden in Deutschland bisher kaum Elektroautos verkauft.

Dudenhöffer erklärt weiter, dass die angedachte Förderung vor allem Car-Sharing-Anbietern und Autovermietern zugutekommen könnte. Die Kunden nutzen die angebotenen Fahrzeuge ohnehin überwiegend für die Kurzstrecke und da lohnen sich E-Autos besonders. Dudenhöffer, der an der Uni Duisburg-Essen auch als Professor für Betriebswirtschaftslehre und Automobilwirtschaft tätig ist, geht davon aus, dass die Anreize auch für Leasing-Fahrzeuge gelten werden. Dadurch könnten die Verträge statt, wie bisher üblich, über drei Jahre nur noch über zwei Jahre laufen. Die monatlichen Beträge würden dann nur etwas höher ausfallen. Nach den zwei Jahren könnten die Fahrzeuge dann als junge Gebrauchte wieder auf den Markt gebracht werden. Für Privatleute wäre das besonders interessant, da diese die Elektroautos deutlich günstiger als bisher erwerben könnten.

Auch der Automobilexperte Stefan Bratzel freut sich über diese möglichen Anreize für E-Autos. Der Leiter des Center of Automotive Management (CAM) in Bergisch Gladbach sieht damit die Chance gekommen, den Weg für die Elektromobilität freizumachen. Er betont aber auch, dass die Preise immer noch ein Problem für Betriebe darstellten, auch wenn sie mit dem neuen Modell deutlich entlastet werden könnten. Allerdings gilt ein E-Auto auch als Statement und kann sich auf das Image des Unternehmens positiv auswirken.

Was soll die Förderung der E-Autos kosten?

Mit dieser Frage hat sich der Leiter des CAR-Instituts an der Uni Duisburg-Essen, Dudenhöffer, ebenfalls auseinander gesetzt. Er rechnete bei einem jährlichen Absatz von 30.000 Elektroautos zu einem Preis von 30.000 Euro mit einem Steuerausfall von 200 Millionen Euro.

Was ist im Aktionsplan noch enthalten?

Bereits am 03. Dezember 2014 soll im Kabinett über den Aktionsplan entschieden werden. Der sieht neben der Förderung für E-Autos auch noch folgende Maßnahmen vor:

  • Anreize für Gebäudesanierungen sollen zu Einsparungen von 25 bis 30 Millionen Tonnen CO2 führen. Dafür soll es mehr Förderungen geben und die steuerliche Abschreibung der Effizienzmaßnahmen erhöht werden.
  • Alleine im Verkehrssektor will man zehn Millionen Tonnen CO2 einsparen, unter anderem durch die Förderung der E-Autos.
  • Der Radverkehr soll durch den Ausbau von Radwegen an Bundes- und Bundeswasserstraßen gestärkt werden. Hier rechnet man mit Einsparungen von rund 800.000 Tonnen CO2.
  • Schiffe sollen künftig mit Flüssigerdgas-Antrieben ausgestattet werden, statt Schiffsdiesel zu nutzen.
  • Der Ausbau stromsparender LED-Technik wird angestrebt.

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