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5. August 2014 – der 100. Jahrestag der elektrischen Verkehrsampel

Versuche, den Straßenverkehr mit Lichtsignalanlagen zu regeln, gab es bereits seit der Mitte des 19. Jahrhunderts. Im Dezember 1868 wurde in London eine mit Gas betriebene Ampel auf dem Parliament Square installiert. Doch schon nach kurzer Zeit explodierte sie. Es dauerte fast fünfzig Jahre, bis der erste echte Vorläufer der heute üblichen Ampelanlagen mit elektrischen Lampen entwickelt wurde. Am 5. August 1914 nahm die amerikanische Stadt Cleveland die erste elektrische Lichtsignalanlage zur Regelung des Straßenverkehrs in Betrieb. Sie trug die Bezeichnung Simplex Traffic Signal und konnte nur die Farben Rot und Grün anzeigen.VG Wort

Die weitere Verbreitung der Verkehrsampel

Im Jahr 1920 wurden die ersten Lichtsignalanlagen mit drei Farben in den amerikanischen Metropolen New York und Detroit installiert. Sie verfügten über eine mechanische Steuerung und fanden im Jahr 1922 den Weg über den Ozean. Paris war die erste europäische Stadt, die eine der neuen Lichtsignalanlagen bekam. Wenig später durften sich in Hamburg die ersten deutschen Autofahrer über die Sicherheit einer Ampelanlage freuen. In Berlin hielt die elektrische Ampel zur Verkehrsregelung im Jahr 1924 Einzug. Eine Kreuzung am Potsdamer Platz wurde damit ausgestattet.

Die historischen Besonderheiten der Verkehrsampel

Eine erste Sonderform der Verkehrsampel war die so genannte Heuerampel. Sie zeigte ihr Signal in vier Richtungen an und wurde über den Kreuzungen an Drahtseilen aufgehängt. Sie gab kein farbiges Licht aus, sondern verwendete für die Anzeige einen Zeiger, der auf rote oder grüne Felder ausgerichtet wurde. Auf ähnliche Weise funktionierte auch das historische Marshalite in Australien.

Eine weitere Besonderheit sind die Fußgängerampeln der ehemaligen DDR. Hier wurde das farbige Licht durch ein „Ampelmännchen“ ergänzt. Das „Ampelmännchen“ zeigte durch seine Körperhaltung an, ob der Fußgänger stehen bleiben musste oder die Straße überqueren durfte. Solche Ergänzungen des farbigen Lichts gab es bereits in den Anfangszeiten der Verkehrsampeln. Damals wurden sie mit Lautsprechern ergänzt. Diese gaben verbale Hinweise, wann die Fußgänger losmarschieren durften.

Welche Extras nutzt die Verkehrsampel des 21. Jahrhunderts?

Eine sehr nützliche Ergänzung der Verkehrsampel ist die Bedarfsschaltung, die technisch auf unterschiedliche Weise bewirkt werden kann. Für Fußgänger gibt es berührungsempfindliche Elemente. Für den rollenden Verkehr nutzen bedarfsabhängig geschaltete Lichtsignalanlagen Induktionsschleifen im Straßenbelag. Für den Vorrang von Bussen und Bahnen werden drahtlos Signale an die Steuerelemente der Ampelanlagen übertragen.

Außerdem können Ampelanlagen mit zusätzlichen Anzeigen ausgestattet werden. Ein Beispiel dafür ist die Geschwindigkeitsanzeige. Sie gibt Auskunft, mit welcher gefahrenen Geschwindigkeit an der nächsten Ampel noch eine Grünphase genutzt werden kann. Ein weites Beispiel für Zusatzangaben ist die Restzeitanzeige. Sie gibt Auskunft darüber, wie lange eine Grün- oder Rotphase noch dauert. In Deutschland sind solche Ampelanlagen in Ausburg, Bochum und Hamburg anzutreffen. In einigen europäischen Ländern sind Lichtsignalanlagen mit Restzeitanzeige flächendeckend installiert worden.

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