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Sommerzeit ist Gewitterzeit – Welche Ziele Blitze bevorzugt heimsuchen

Gewitter stellen eine Gefahr für den Menschen, für Gebäude und technische Einrichtungen dar. Mehr als eine halbe Million Blitzeinschläge wurden allein im Jahr 2013 in Deutschland registriert. Zu diesem Ergebnis kam der von Siemens 1992 ins Leben gerufene Informationsdienst BLIDS. Der Dienst arbeitet eng mit der europäischen Vereinigung EUCLID zusammen. BLIDS registriert von Beginn an eine sehr interessante Verteilung der Blitzintensität in Deutschland.

Wo gibt es in Deutschland die meisten Blitze?

Wer besonders große Angst vor Blitzen hat, der sollte besser nicht nach Coburg oder in die Gegend von Zittau und Löbau ziehen. Auch das Allgäustädtchen Kempten sollte man dann meiden. Die Plätze 4 und 5 bei den häufigsten Blitzeinschlägen belegen Mülheim an der Ruhr sowie die Region rund um Annaberg. Menschen mit Ceraunophobie, so nennen die Mediziner die Angst vor Gewitter, wären wegen der geringen Blitztätigkeit in Limburg, in Weilburg, in Helmstedt oder in Mainz am besten aufgehoben. Von den Bundesländern hielt im Jahr 2013 Sachsen vor Brandenburg und dem Saarland die Spitze. Das widerspricht einem Vorurteil, dass es im Gebirge häufiger zu Blitzeinschlägen kommt.

Die wirtschaftliche Bedeutung der Blitzeinschläge

Neben den Betroffenen selbst verursachen Blitzeinschläge horrende Kosten bei den Versicherungen. Nach Angaben des Branchenverbands mussten allein 2013 Schäden durch Blitze in Höhe von 280 Millionen Euro reguliert werden. Und genau dabei hilft der Siemens-Informationsdienst BLIDS. Dessen Daten ermöglichen den Mitarbeitern der Versicherungen eine schnelle Prüfung der Wahrscheinlichkeit, ob ein Schaden tatsächlich durch einen Blitzeinschlag verursacht worden ist. Auch bei der Prävention hilft BLIDS. Die Erfassung ermöglicht eine genauere Berechnung der Ausbreitung und Zugrichtung von Gewittern. Dadurch lassen sich Unwetterwarnungen präzisieren und gefährdete Anlagen rechtzeitig abschalten.

Nach Unwettern helfen auch andere Organisationen bei der Aufklärung

Damit nach Großereignissen die Schadensfälle schneller bearbeitet werden können, kooperieren die Versicherungsgesellschaften nicht nur mit BLIDS. Nach der Tornadoserie am Pfingstmontag 2012 bei Großenhain wurden von der Versicherungen beispielsweise auch Fotoserien ausgewertet, die von Mitgliedern des Vereins Stormchasers Europe online gestellt wurden. Dabei sind von den Tornados der Stärke F2 bis F3 Schäden in Höhe von hundert Millionen Euro entstanden. Stormchasers Europe und Skywarn arbeiten auch mit dem Deutschen Wetterdienst zusammen, um bessere Voraussagen zu ermöglichen. Ihre unzähligen Mitglieder melden dafür ihre Beobachtungen und Messwerte, die vom DWD gemeinsam mit den eigenen Daten ausgewertet werden. So lassen sich Vorwarnzeiten verlängert und einige Schäden vermeiden. Das gilt nicht nur für das Risiko eines Tornados, sondern auch für die Schutzmaßnahmen, die beim Aufziehen eines Gewitters ergriffen werden können und sollten.

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