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26. Juli 2014 = 20 Jahre erster deutscher Ozonalarm

Heute ist es auf den Tag genau zwanzig Jahre her, dass in Deutschland – genauer gesagt in Hessen – das erste Mal Smogalarm ausgelöst wurde. Notwendig wurde das nach der Überschreitung der im Sommersmoggesetz festgeschriebenen Grenzwerte von 180 Mikrogramm Ozon pro Kubikmeter Luft. Die Folgen waren vor allem Geschwindigkeitsbeschränkungen. Auf den Autobahnen in der betroffenen Region durfte für drei Tage nur mit 90 Kilometern pro Stunde und auf den Bundesstraßen mit maximal 80 Kilometern pro Stunde gefahren werden.

Welche Gesetze liegen heute einem Ozonalarm zugrunde?

Das deutsche Sommersmoggesetz fiel im Jahr 1999 weg. 2005 wurden als Ersatz europäische Richtlinien eingeführt, die im Jahr 2010 noch einmal erheblich verschärft wurden. Darauf basiert auch das in Deutschland gültige Emissionsschutzgesetz, in welchem die Belastung durch Ozon nunmehr mit erfasst wird. Die letzte Novellierung erfolgte durch die 39. Durchführungsverordnung, die am 2. August 2010 in Kraft trat und im Bundesgesetzblatt I ab der Seite 1065 nachgelesen werden kann. Sie beinhaltet Grenzwerte für alle regelmäßig oder mit großer Häufigkeit auftretenden Schadstoffe in der Luft. Die Palette beginnt bei Arsen und Blei und setzt sich über Feinstaub bis hin zu Ozon und Quecksilber weiter fort. Eine der Neuerungen der 39. Durchführungsverordnung zum Emissionsschutzgesetz war, dass die regionalen Behörden nun auch die Möglichkeit haben, zeitweise ein komplettes Fahrverbot zu verhängen.

Was begünstig hohe Konzentrationen von Ozon?

Ein normaler Sauerstoffmodekül besteht aus zwei Atomen. Von Ozon wird dann gesprochen, wenn sich drei Sauerstoffatome zu einem Molekül vereinigen. Ozon gehört zu den Oxidationsmitteln, was dazu führt, dass Ozon bei allen Luft atmenden Lebewesen zu Reizungen der Atemwege führen kann. Aber Ozon ist für das Leben auf der Erde auch unverzichtbar, denn es trägt dazu bei, dass ein Teil der schädigenden UV-Strahlung der Sonne den Boden nicht erreichen kann. Zu einer Erhöhung der Ozonkonzentration kommt es dann, wenn die vom Menschen verursachten Treibhausgase in der Atmosphäre mit der Einwirkung einer intensiven Sonnenstrahlung zusammen treffen.

Vor allem die Konzentration von Stickoxiden spielt hier eine maßgebliche Rolle. Auch die mit einem Gewitter einhergehenden Blitze fördern die Entstehung von Ozon. Deshalb ist die Gefahr von Überschreitungen der Ozongrenzwerte nach dem Emissionsschutzgesetz vor allem bei längeren Hitzeperionen besonders groß. Durch so genannte Inversionswetterlagen bleiben die mit Ozon angelagerten Luftschichten als Dunstglocke über dicht besiedelten Gebieten.

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