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„Costa Concordia“ soll endlich geborgen werden

Mehr als zwei Jahre liegt das Wrack der „Costa Concordia“ nun schon in Sichtweite der Strände der italienischen Insel Giglio. Nun haben die Verantwortlichen der Reederei angekündigt, dass das Kreuzfahrtschiff der Panamax-Klasse kommende Woche nach Genua geschleppt werden soll. Doch dafür muss Petrus mitspielen, denn selbst bei der technisch bestmöglichen Sicherung ist die Überführung der „Costa Concordia“ nur dann möglich, wenn die Wellen nicht höher als 2,6 Meter sind.

Wie soll die Bergung der „Costa Concordia“ ablaufen?

Als Vorbereitung auf die endgültige Bergung hatten die Techniker die „Costa Concordia“ bereits letzten Herbst aufgerichtet. In den letzten Tagen wurden dreißig Pontons rund um das Schiff angebracht. Noch sind sie mit Ballastwasser gefüllt, das für den Transport des havarierten Kreuzfahrtschiffs mit Druckluft verdrängt wird. Geschieht das planmäßig, hat das Wrack immerhin noch stolze achtzehn Meter Tiefgang, kann aber angeschleppt werden. Zwei Schiffe werden die „Costa Concordia“ mit einer Geschwindigkeit von zwei Knoten ziehen. Für den Dall, dass deren Kraft nicht ausreicht, stehen zwei zusätzliche Schleppschiffe als Reserve zur Verfügung. Weitere sechs Schiffe sichern den Transport.

Eine Flut an Sicherungsmaßnahmen rund um die Bergung etabliert

Ein Problem der Bergungsmannschaften ist, dass sie mit dem Wrack der „Costa Concordia“ ein Naturschutzgebiet durchqueren müssen, in dem besonders viele Delfine leben. Deshalb befinden sich Meeresbiologen an Bord der Begleitschiffe. Das Gebiet rund um den Konvoi wird von der Küstenwache und Hubschraubern der italienischen Polizei weiträumig abgeriegelt. Auch Medienvertreter haben hier keinen Zutritt. Eine besondere Herausforderung steht dem Cheflotsen des Hafens Genua bevor. Giovanni Lettich kennt das Schiff bereits, muss aber bei der Bergung den erheblich größeren Tiefgang beachten.

Das Unglück der „Costa Concordia“ und die Folgen

Welche Anteile des Gesamtschadens von rund 1,5 Milliarde Euro auf die Bergung entfallen, dazu hat sich die Reederei Costa Crociere nicht geäußert. Die „Costa Concordia“ war durch Navigationsfehler im Januar 2012 auf einen Felsen gelaufen und auf einer Länge von siebzig Metern leck geschlagen. Binnen Minuten bekam es Schlagseite mit 65 Grad. Viele Passagiere konnten sich aus eigener Kraft an die stellenweise nur hundert Meter entfernt gelegene Küste retten. Dass bei dem Unglück „nur“ 32 der zum Unglückszeitpunkt an Bord befindlichen 4.229 Menschen starben, ist dem schnellen Einsatz der Rettungskräfte zu verdanken. Gegen den Kapitän der „Costa Concordia“, Francesco Schettino, sowie weitere Verantwortliche der Reederei und Offiziere des Kreuzfahrtschiffs läuft derzeit ein Strafverfahren. Schettino werden mehrere Fakten vorgeworfen. Dazu gehört auch, dass er das unter seiner Aufsicht stehende Schiff in einem frühen Stadium der Rettungsaktionen verlassen hatte und auch nach direkter Aufforderung nicht dorthin zurückgekehrt war.

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