Den Rekord, die
Künstliche Herzklappen retten vielen Menschen das Leben
In Deutschland werden pro Jahr mehr als 400.000 chirurgische Eingriffe am Herzen gezählt. Dabei machen Herzschrittmacher aller Art rund ein Viertel aus. Das Anlegen von Bypässen landet von der Häufigkeit auf dem zweiten Rang. In etwa 36.000 Fällen pro Jahr müssen Schäden an den Herzklappen behoben werden. Die Zahl der Menschen, die dabei eine künstliche Herzklappe bekommen, steigt stetig an. Die letzten offiziellen Angaben der Bundesregierung stammen aus dem Jahr 2019. In diesem Jahr wurden in der Bundesrepublik rund 24.200 Patientinnen und Patienten mit künstlichen Herzklappen versorgt. Sie waren im Schnitt 71 Jahre alt und verbrachten nach der Operation durchschnittlich 11 Tage im Krankenhaus. Der Anteil der mit Herzklappenprothesen versorgten Männer war mit 65,7 Prozent fast doppelt so hoch wie der Anteil der Frauen.
Die Technik der künstlichen Herzklappen wird ständig weiterentwickelt
Eine Operation am offenen Herzen ist für den Einsatz der künstlichen Herzklappen nicht mehr notwendig. In den meisten Fällen ist der Einsatz minimalinvasiv per Katheder möglich. Die Kathedergestützte Aortenklappen-Implantation (kurz TAVI-Verfahren genannt) findet in Deutschland bei rund 20.000 Menschen pro Jahr statt. Bei bis zu drei Prozent dieser Patientinnen und Patienten wird anschließend eine Endokarditis (Herzinnenhautentzündung) diagnostiziert. Im Rahmen des „Card-ii-Omics“-Projekts wurde eine antibakterielle Beschichtung für künstliche Herzklappen entwickelt, die das Risiko einer Endokarditis deutlich senken soll. Diese Technologie kam in Deutschland erstmals im Jahr 2021 zum Einsatz. Sie soll sich in Zukunft nicht nur auf künstliche Herzklappen beschränken. Professor Emil Reisinger von der Universität Rostock betonte bereits bei der Präsentation, dass sich diese Art der antibakteriellen Beschichtung auch auf andere Implantate übertragen lässt. Als Beispiel benannte er die Reduzierung der Risiken für Komplikationen nach dem Einsetzen von Stents (Gefäßstützen), mit denen ebenfalls viele Patientinnen und Patienten versorgt werden.
Quelle: Destatis, Bundesregierung, Universität Rostock
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