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Wie sehen die Durchschnittsentgelte in Deutschland aus?

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Die Durchschnittsentgelte in Deutschland weisen erhebliche regionale Unterschiede auf. Das belegen offizielle Zahlen der Bundesregierung.

Die Daten rund um die Durchschnittsentgelte in Deutschland stammen aus der Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage von Bundestagsabgeordneten der Fraktion Die Linke. Sie zeigen sehr deutlich, dass das Lohniveau im Osten dem Schnitt der Bruttolöhne im Westen auch mehr als drei Jahrzehnte nach der deutschen Wiedervereinigung noch deutlich hinterherhinkt. Auch zeigen sich trotz aller Bemühungen um eine Gleichberechtigung nach wie vor erhebliche geschlechterspezifische Unterschiede. Frauen in Vollzeitbeschäftigung erhalten im Schnitt 3.276 Euro pro Monat, während es Männer auf ein durchschnittliches Bruttoentgelt von 3.649 Euro bringen.

Wie präsentiert sich der Median beim Bruttoentgelt im Westen?

Der durchschnittliche Bruttolohn für Vollzeitbeschäftigte in der gesamten Bundesrepublik lag zum Stichtag (31.12.2021) bei 3.516 Euro. Dabei lagen die Bruttoentgelte in den westlichen Bundesländern mit einem Median von 3.626 darüber, obwohl sich auch hier signifikante Unterschiede zwischen den einzelnen Bundesländern zeigen. Spitzenreiter ist der Stadtstaat Hamburg, wo Vollzeitbeschäftigte im Schnitt einen Bruttolohn von 3.962 Euro bekommen. Auf dem zweiten Rang landet Baden-Württemberg mit 3.843 Euro vor Hessen mit 3.799 Euro. Das Schlusslicht ist Schleswig-Holstein, wo der durchschnittliche Bruttolohn für Vollzeitbeschäftigte bei 3.254 Euro liegt. Auf dem vorletzten Rang positioniert sich bei den westlichen Bundesländern Niedersachsen mit einem Durchschnitt von 3.366 Euro.

Wie fallen die durchschnittlichen Bruttoentgelte im Osten aus?

Insgesamt lag der Median des Bruttoentgelts in Ostdeutschland zum Stichtag (31.12.2021) für Vollzeitbeschäftigte bei 3.007 Euro und damit um 509 Euro niedriger als der Durchschnitt im Westen. Am besten schneidet Berlin mit einem Median von 3.631 Euro ab. Auf dem zweiten Rang landet Brandenburg mit einem Schnitt von 2.878 Euro pro Monat. Den dritten Rang sichert sich Sachsen mit 2.857 Euro. Die bundesweit niedrigsten Bruttoentgelte gibt es mit 2.807 Euro in Thüringen. Vollzeitbeschäftigte in Sachsen-Anhalt erhalten einen durchschnittlichen Bruttolohn von 2.855 Euro. Auch innerhalb der Bundesländer gibt es erhebliche Unterschiede, wie das Beispiel Thüringen beweist. Die Stadt Erfurt weist einen Median von 3.024 Euro auf, während es der Saale-Orla-Kreis lediglich auf einen Schnitt von 2.557 Euro bringt.

Zahl der Menschen mit niedrigen Bruttoentgelten noch immer hoch

In Deutschland gibt es mehr als 3,9 Millionen Vollzeitbeschäftigte, deren Entgelte deutlich unter dem bundesweiten Median liegen. Sie machen etwa 18,1 Prozent aller in Vollzeit tätigen Menschen aus. Hier zeigt sich ebenfalls ein Geschlechterunterschied, denn betroffen sind 24,5 Prozent Frauen und 15 Prozent Männer, die in Vollzeit arbeiten. Rund 35,6 Prozent der aus dem Ausland stammenden Vollzeitbeschäftigen erhalten ein Bruttoentgelt im unteren Bereich. Bei Vollzeitbeschäftigten deutscher Herkunft betrifft das 15,1 Prozent. Natürlich wirkt sich die berufliche Qualifikation auf die Bruttoentgelte aus. Der Anteil der im unteren Lohnsektor tätigen Vollzeitbeschäftigten ohne Berufsabschluss liegt bei 40,8 Prozent, während nur 4,8 Prozent der Vollzeitbeschäftigten mit einem akademischen Berufsabschluss betroffen sind. Weiter Unterschiede zeigen sich bezüglich der Branchen. Mit 39,3 Prozent weisen die Land- und Forstwirtschaft die meisten Vollzeitbeschäftigten im Niedriglohnbereich auf. Am niedrigsten ist dieser Anteil mit 3,7 Prozent in den Bereichen Informatik, Naturwissenschaften und Geografie.

Quelle: Deutscher Bundestag Drucksache 20/3209

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