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Handwerk empfindet Bürgergeld als zu hoch

White male count euro bills in her hands

Der Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH) sieht das geplante Bürgergeld kritisch. Es schaffe Anreize, nicht mehr zu arbeiten.

Im Handwerk sind die Löhne oft niedrig, der Personalmangel dagegen ist hoch. Kein Wunder, dass der Verband nun das geplante Bürgergeld kritisiert. Damit sei der Anreiz gerade für Geringverdiener sehr hoch, nicht mehr zu arbeiten.

Mittlerweile gibt es bundesweit in fast jeder Branche Personalmangel zu vermelden. Viele Betriebe müssen auf lukrative Aufträge verzichten, weil sie schlicht das dafür nötige Personal nicht haben. Das ist vor allem in den Branchen der Fall, in denen niedrige Löhne gezahlt werden, also auch in Teilen des Handwerks.

Handwerksverband kritisiert Bürgergeld

In diesem Zusammenhang kritisierte nun der Handwerksverband das geplante Bürgergeldkonzept der Bundesregierung. Es soll als Nachfolgesystem von Hartz IV kommen und setzt laut Handwerksverband falsche Anreize. Für alle jene, die regulär für ein geringes Gehalt arbeiten, sorgt das Bürgergeld demnach für Demotivation. Insbesondere „am unteren Ende verschwimmen immer mehr die Grenzen zwischen regulärer Arbeit und dem Bürgergeld“, so Hans Peter Wollseifer, Präsident des Zentralverbands des Deutschen Handwerks (ZDH) gegenüber der „Rheinischen Post“.

Immer mehr Menschen fragten sich vor diesem Hintergrund, warum sie morgens um sieben Uhr schon auf der Arbeit sein müssen, wenn die Bezieher des Bürgergeldes fast das gleiche Geld erhalten. Zudem sind „Verbesserungen für die Bezieher beim Schonvermögen, der Wegfall von Sanktionen, die deutliche Anhebung des Regelsatzes und die komplette Übernahme der stark gestiegenen Heizkosten“ geplant. Mit diesen Maßnahmen lohnt sich das „Nicht-Arbeiten“ für noch mehr Menschen als bisher.

Bürgergeld soll diese Woche beschlossen werden

Der Gesetzentwurf von Hubertus Heil zur Einführung des Bürgergeldes ab dem 01.01.2023 soll noch an diesem Mittwoch vom Kabinett beschlossen werden. Nach Heils Plänen sollen alleinstehende Erwachsene ein monatliches Bürgergeld von 502 Euro erhalten. Der bisherige Hartz-IV-Satz würde sich damit ab dem Jahreswechsel um rund 50 Euro erhöhen.

Dieser Erhöhung liegt allerdings noch keine andere Berechnungsmethode zugrunde als der bisherigen Grundsicherung. Stattdessen hat man lediglich die bisherigen Regelsätze an die Inflation angepasst. Bisher fließt die Inflation erst mit großem zeitlichen Abstand in die Regelsätze ein, künftig soll auch die zu erwartende Inflation berücksichtigt werden.

Quelle: dpa

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