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Klimawandel: Immer größere Flächen durch Waldbrände verwüstet

Red Flame of Fire with Different Figures on Background Burning Dry Grass in Spring Forest

Welche gravierenden Auswirkungen der Klimawandel bereits hat, zeigt sich sehr eindrucksvoll an der Entwicklung der Statistiken für Waldbrände.

Eine gute Basis für die Auswertung stellen die offiziellen Daten aus dem European Forest Fire Information System (kurz EFFIS) dar. Die Entwicklung der Waldbrände durch den Klimawandel wird vor allem durch die Betrachtung längerer Zeiträume deutlich. Seit den 1980er Jahren ist dort sowohl eine Zunahme der Anzahl der Waldbrände als auch eine Vergrößerung der dabei in Mitleidenschaft gezogenen Flächen zu beobachten. Allerdings ist nicht nur der Klimawandel an der steigenden Zahl von Waldbränden beteiligt. Ein erheblicher Anteil der Brände ist den Folgen menschlicher Aktivitäten geschuldet. Das neueste Beispiel aus Deutschland ist der Flächenbrand in der Gohrischheide im Juni 2022, bei dem an drei Stellen Hinweise auf vorsätzliche Brandstiftung gefunden wurden.

Einige Länder besonders deutlich durch mehr Waldbrände betroffen

In Portugal wurden im Zeitraum 1980 bis 1989 insgesamt 7.381 Waldbrände gemeldet. Die Anzahl in der Dekade 2000 bis 2010 mit 24.684 verzeichneten Buschbränden auf mehr als das Vierfache. Bei der Betrachtung der Flächen wird die brisante Entwicklung noch deutlicher. Von 1980 bis 1989 verlor Portugal 73.484 Hektar Wald. Die Bilanz von 2000 bis 2010 belief sich auf 148.555 Hektar. Der Vergleich mit den neuesten EFFIS-Zahlen für das Jahr 2020 fällt noch katastrophaler aus. Allein in diesem Jahr verlor Portugal rund 40.000 Hektar Baumbestand durch Waldbrände. Hinzu kamen 14.448 Hektar Busch- und Grasland. Ähnlich verlaufen die Entwicklungen auch beispielsweise im Süden von Frankreich und Spanien sowie in Griechenland. In Tschechien stieg die Zahl der Waldbrände von 732 im Jahr 2010 auf 2.081 im Jahr 2020.

Wie sieht die Entwicklung der Waldbrände in Deutschland aus?

In Deutschland gab es im Jahr 2020 insgesamt 1.360 Waldbrände, wobei deutliche regionale Unterschiede auffallen. Negativer Spitzenreiter war Brandenburg mit 302 Waldbränden. Auf den Plätzen landeten Niedersachsen mit 271 und Nordrhein-Westfalen mit 229 Meldungen. Im Vergleich mit den anderen europäischen Ländern fielen jedoch die Flächenverluste mit rund 368 Hektar deutlich geringer aus. Dabei gab es jedoch ein Kuriosum. Normalerweise wären die meisten Waldbrände im Hochsommer oder zum Ende des Sommers zu beobachten. Rekordwerte wurden 2020 in Deutschland jedoch im April und Mai beobachtet. Die Gründe waren hohe Temperaturen und die Folgen von zwei Dürrejahren, die durch winterliche Niederschläge nicht ausgeglichen werden konnten.

Gigantische Verluste durch Waldbrände in den USA auch 2022

Eines der größten Probleme stellt derzeit der brennende Lime Complex im US-Bundesstaat Alaska dar. Die ersten Waldbrände wurden dort am 14. Juni 2022 gemeldet. Dort sind 14 der insgesamt 18 Feuer noch immer nicht unter Kontrolle. Die meisten Feuer wurden durch Blitze entfacht. Insgesamt haben die Buschbrände im Lime Complex bereits mehr als 3.100 Quadratkilometer Wald vernichtet. Aber auch der US-Bundesstaat New Mexico ist aktuell stark von Waldbränden betroffen. Auf das Konto vom Hermits Peak Fire und dem Brand am Calf Canon gehen inzwischen knapp 1.400 Quadratkilometer vernichtete Waldflächen. In Texas und Arizona wüten derzeit ebenfalls Buschbrände. Jedoch sind hier die Flächen der vernichteten Baumbestände deutlich geringer.

Quelle: EFFIS Annual Reports, InciWeb

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